NGC 6888 Der Sichelnebel
Sternbild: Schwan
Typ: Emissionsnebel
Rektaszension: 20h 12m 06,5s
Deklination: +38° 21′ 18″
Helligkeit v: 7,5
Entfernung: 4700 LJ
Durchmesser: 25 LJ
Entdecker: Wilhelm Herschel 1792
Katalogbezeichnung: NGC 6888, Caldwell 27
Beste Beobachtungszeit: Sommer.-Herbstmonate
NGC 6888 ist bekannt unter den Namen
Sichelnebel oder
Crescent Nebula. Sein Name leitet sich von seiner charakteristischen, sichelförmigen Gestalt ab, die durch die Wechselwirkung eines massereichen Sterns mit seiner Umgebung geformt wird.
Der Nebel besteht vor allem aus ionisierten Wasserstoffgas. Das Herzstück des Sichelnebels ist der extrem heiße und seltene Wolf-Rayet-Stern WR 136 (HD 192163). Wolf-Rayet-Sterne sind massereiche Sterne, die sich in einem späten Stadium ihrer Entwicklung befinden und extrem starke Sternwinde ausstoßen. Diese Winde sind so stark, dass sie Materie mit Geschwindigkeiten von Tausenden von Kilometern pro Sekunde ins All schleudern.

Die Entstehung des Nebels kann in 2 Etappen eingeteilt werden. Vor etwa 300-400tausend Jahren befand sich der Stern WR 136 in einer früheren Phase als Roter Überriese. Damals begann er langsam große Mengen von Materie abzustoßen die eine ausgedehnte, langsam expandierende Hülle um den Stern bildete. Als sich der Stern zu einen Wolf-Rayet-Stern entwickelte begann er, einen viel schnelleren und energiegeladeneren Wind auszustoßen. Dieser Wind kollidierte mit der zuvor ausgestoßenen langsamen Materie und komprimierte sie zu der leuchtenden, sichelförmigen Struktur, die wir heute als NGC 6888 sehen.
Visuell ist der Nebel eine Herausforderung obwohl seine Magnitude mit etwa 7 bis 8 angegeben wird. Allerdings ist seine Flächenhelligkeit sehr gering da sein Licht über eine größere Fläche verteilt wird.
Da Wolf-Rayet-Sternen selten sind bietet sich hier die Gelegenheit für Astronomen diese Sterne zu erforschen. Wolf-Rayet-Sterne sind die Vorläufer von Supernovae und daher bietet NGC 6888 auch Einblicke in die späten Phasen der Sternentwicklung vor einer gewaltigen Explosion.
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