M 107
Sternbild: Schlangenträger
Typ: KS
Rektaszension: 16h 32m 31,9s
Deklination: −13° 03′ 13″
Helligkeit v: 7,8
Entfernung: 21000 LJ
Durchmesser:
Entdecker: Pierre Méchain 1782
Katalogbezeichnung: M 107, NGC 6171
Beste Beobachtungszeit: Juni-September
Im weiten und sternreichen Bogen der Milchstraße gibt es unzählige Galaxien, Nebel und Sternhaufen zu entdecken. Viele von ihnen sind weltberühmt, andere stehen eher im Schatten ihrer helleren Nachbarn. Ein solches Objekt, das oft übersehen wird, ist der Kugelsternhaufen Messier 107 (M107). Obwohl er der letzte Eintrag in Charles Messiers berühmtem Katalog ist, wurde er eigentlich nicht von Messier selbst, sondern von seinem Kollegen Pierre Méchain entdeckt und später von Caroline Herschel unabhängig wiedergefunden. Erst lange nach Messiers Tod wurde er offiziell in den Katalog aufgenommen.
M107 ist ein Kugelsternhaufen, und das bedeutet, dass es sich um eine extrem dichte Ansammlung von Sternen handelt, die durch die Schwerkraft eng aneinander gebunden sind. Im Gegensatz zu offenen Sternhaufen, die relativ jung sind und sich auflösen, sind Kugelsternhaufen uralt – M107 wird auf ein Alter von schätzungsweise 12 bis 13 Milliarden Jahre geschätzt, was ihn fast so alt wie das Universum selbst macht. Sie sind die "Methusalems" unter den Sternansammlungen.
M 107 befindet sich im Sternbild Schlangenträger, nahe der Grenze zum Skorpion, und ist etwa 20.900 Lichtjahre von uns entfernt. Er ist bekannt für seine leicht unregelmäßige Erscheinung. Mit einem Durchmesser von etwa 80 Lichtjahren beherbergt er Hunderttausende von Sternen.

Für Beobachter ist M107 eine interessante Herausforderung. Mit einer Helligkeit von etwa 7,8 mag ist er nicht so hell wie einige der spektakuläreren Kugelsternhaufen wie M13 oder M22, aber er ist dennoch gut sichtbar. In einem Fernglas erscheint er als ein schwacher, nebliger Fleck. Erst in einem mittelgroßen bis größeren Teleskop bei höherer Vergrößerung beginnt er, seine wahre Natur zu offenbaren. Man kann dann die einzelnen Sterne im Haufen auflösen, insbesondere am Rande, und seine dichte Konzentration zum Zentrum hin erkennen.
Was M107 besonders macht, ist seine leicht asymmetrische Form und die Tatsache, dass seine äußeren Bereiche nicht so scharf begrenzt erscheinen wie bei manch anderem Kugelsternhaufen. Das verleiht ihm einen weicheren, fast schon diffusen Rand. Obwohl er nicht mit der Dichte von Omega Centauri oder M13 mithalten kann, bietet er dennoch ein beeindruckendes Schauspiel.
Link