Das Sternbild Orion
1. Allgemeines
Astronomischer Name: Orion
Rektaszension: 04 43 25 bis 06 25 47
Deklination:−10° 58′ 43″ bis +22° 52′ 35″
Beobachtungszeit Mitteleuropa: Winter
Hellster Stern: Rigel 0,12
Fläche: 594,120 deg²

Denkt man an den Winterhimmel dann fällt einen sofort das Sternbild Orion ein. Es ist einfach unverkennbar und strahlt in einer besonderen Art vom Himmel herab. Man muss kein erfahrener Astronom sein, um ihn zu finden – seine charakteristische Form und die vielen hellen Sterne machen ihn zum absoluten Blickfang.
Der Orion ist zweifellos eines der bekanntesten und imposantesten Sternbilder am gesamten Himmel. Wenn die Nächte im Herbst länger werden und der Winter naht, dann taucht er am östlichen Horizont auf und dominiert bald darauf den südlichen Himmel. Er ist quasi das Wahrzeichen der kalten Jahreszeit und für jeden Sterngucker ein echtes Highlight.
Was ihn so leicht erkennbar macht, sind vor allem seine hellen Sterne, die ein unverwechselbares Muster bilden. Da sind zum einen die drei prominenten Sterne in einer fast geraden Linie, die den sogenannten "Gürtel des Orion" darstellen. Unterhalb des Gürtels kann man dann noch ein weiteres, schwächeres Dreigestirn ausmachen, das sein "Schwert" symbolisiert – und in diesem Schwert verbirgt sich etwas ganz Besonderes, aber dazu gleich mehr.
An den "Schultern" des Jägers thronen zwei weitere auffällige Sterne: Beteigeuze (Betelgeuse auf Englisch) an der rechten Schulter (von uns aus gesehen links) leuchtet mit einem deutlichen, warmen Rotton, während Bellatrix an der linken Schulter (von uns aus gesehen rechts) ein kühles Blau-Weiß zeigt. Diese Farbunterschiede sind faszinierend und zeigen uns die unterschiedlichen Lebensphasen der Sterne auf: Beteigeuze ist ein riesiger, sterbender Roter Überriese, während Bellatrix ein heißer, junger blauer Stern ist. An seinen "Füßen" finden wir dann noch Rigel, einen strahlenden blauen Überriesen, und Saiph. Diese Sterne zusammen bilden die unverwechselbare Sanduhr- oder X-Form des Orion.
Die Geschichte des Orion ist tief in der griechischen Mythologie verwurzelt und erzählt von einem mächtigen, aber auch manchmal übermütigen Jäger. Orion war der Sohn des Poseidon, des Meeresgottes, und der Euryale. Er war von überragender Stärke und prahlte gerne damit, jedes Tier auf Erden töten zu können. Diese Großsprecherei rief jedoch den Zorn der Erdgöttin Gaia (oder in manchen Versionen Artemis oder Hera) hervor.
Um Orion Einhalt zu gebieten, sandte Gaia einen kleinen Skorpion aus. Dieser winzige Stachelträger stach den riesigen Jäger in die Ferse, seine einzige Schwachstelle, und tötete ihn. Aus Mitleid oder als Ehrung seiner Jagdkünste wurde Orion von den Göttern (oft wird hier Zeus oder Artemis genannt) an den Himmel versetzt, wo er als Sternbild für immer seine Jagd fortsetzen sollte.
Eine weitere populäre Version der Geschichte besagt, dass Orion sich in Artemis, die Göttin der Jagd, verliebte. Ihr eifersüchtiger Bruder Apollon trickste Artemis aus, sodass sie Orion versehentlich mit einem ihrer Pfeile tötete, als er im Meer schwamm und nur sein Kopf sichtbar war. Voller Reue setzte Artemis ihn dann an den Himmel.
Ein interessantes Detail dieser Mythologie ist die himmlische Verfolgung: Da der Skorpion Orion getötet hat, sind die beiden Sternbilder am Himmel so positioniert, dass sie sich niemals gleichzeitig zeigen. Wenn der Skorpion im Osten aufgeht, verschwindet Orion im Westen unter dem Horizont – eine ewige Flucht am Firmament.
2. Sterne
Wenn wir über das Sternbild Orion sprechen, denken viele sofort an seine strahlenden Einzelsterne und die herrlichen Nebel. Aber das Sternbild ist auch die Heimat für Doppelsterne und Veränderliche. Die Vielfalt an Sternen in dieser Himmelsregion bietet uns faszinierende Einblicke in die Art und Weise, wie Sterne entstehen und sich verhalten.
Nehmen wir die Doppelsterne – das sind zwei Sterne, die durch ihre Schwerkraft aneinander gebunden sind und sich um einen gemeinsamen Punkt bewegen. Im Orion gibt es sie in den unterschiedlichsten Formen: Manche können Sie schon mit einem Teleskop als zwei getrennte Punkte sehen, andere wiederum enthüllen ihre „Doppel-Natur“ erst, wenn Astronomen ihr Licht analysieren. Sie sind wertvoll, weil sie uns helfen, die Massen von Sternen zu bestimmen und unsere Vorstellungen davon, wie Sterne entstehen, zu überprüfen.
Und dann sind da noch die veränderlichen Sterne, deren Helligkeit über die Zeit schwankt. Der Orion ist voll davon! Da gibt es pulsierende Riesensterne, die sich wie ein Herz ausdehnen und wieder zusammenziehen und dabei ihre Helligkeit ändern. (z.b. Beteigeuze.) Es gibt aber auch eruptive Veränderliche, die plötzlich heller werden, oder Bedeckungsveränderliche, bei denen die Helligkeit abnimmt, weil ein Stern vor den anderen wandert. Diese Schwankungen sind nicht nur ein interessanter Anblick, sondern sie liefern uns auch entscheidende Daten über das Innere von Sternen, ihre Atmosphären, ihre Größen und Entfernungen. Der Orion ist also quasi ein natürliches Labor am Himmel, in dem Astronomen die verschiedenen Phasen und das Verhalten von Sternen studieren können – von ihrer Geburt in den leuchtenden Nebeln bis zu den dramatischen letzten Kapiteln im Leben massereicher Sterne.
Kurzbiografie einiger Doppel,-bzw. Veränderlichen
Beteigeuze (Alpha Orionis) Beteigeuze ist zweifellos der bekannteste veränderliche Stern im Orion und einer der beeindruckendsten Roten Überriesen am Himmel. Seine Helligkeit variiert unregelmäßig über einen Zeitraum von etwa 400 Tagen, wobei diese Schwankungen auf Pulsationen in seiner äußeren Hülle zurückzuführen sind, während der Stern Materie ins All abstößt. Er ist ein sterbender Stern, der kurz davor steht, als Supernova zu explodieren, was ihn zu einem Objekt von immensem wissenschaftlichem Interesse macht. Seine auffällig rote Farbe ist mit bloßem Auge gut erkennbar und signalisiert seine fortgeschrittene Lebensphase. Beteigeuze ist nicht nur ein Einzelstern, sondern um ihn herum gibt es auch Anzeichen für ein komplexes System, das seine Massenverluste beeinflusst.
Rigel (Beta Orionis) Rigel ist der hellste Stern im Orion und ein strahlender, blauer Überriese, der im Fernrohr als Doppelstern erscheint. Der Hauptstern Rigel A ist ein extrem leuchtkräftiger Stern, dessen Energieverbrauch enorme Ausmaße annimmt. Sein wesentlich schwächerer Begleiter, Rigel B, ist selbst ein heißer, blauer Stern, der sich in der Nähe des Hauptsterns befindet und nur schwer von dessen Glanz zu trennen ist. Dieses Doppelsternsystem ist ein exzellentes Beispiel für die Herausforderungen bei der Beobachtung von Sternen mit sehr unterschiedlicher Helligkeit und bietet Einblicke in die Wechselwirkungen von Sternen in engen Systemen. Die Distanz zwischen Rigel A und B macht ihn zu einem lohnenden Ziel für Beobachter mit mittleren Teleskopen.
Theta¹ Orionis C (im Trapez des Orionnebels) Theta¹ Orionis C ist der hellste Stern des berühmten Trapez-Clusters im Herzen des Orionnebels (M42) und ein visuell beeindruckender Doppelstern. Dieser Stern ist ein extrem heißer, junger, blauer Riese, der den größten Teil der Ionisation und des Leuchtens des umgebenden Nebels verursacht. Tatsächlich ist er selbst Teil eines Mehrfachsternsystems, das die Dynamik und die Entwicklung des gesamten Trapez-Clusters maßgeblich beeinflusst. Die hohe Ultraviolettstrahlung dieses Sterns formt die Gas- und Staubstrukturen des Nebels und macht ihn zu einem entscheidenden Akteur in diesem aktiven Sternentstehungsgebiet. Er ist ein Paradebeispiel für die Entstehung massereicher Sterne.
Sigma Orionis (σ Orionis) Sigma Orionis ist ein faszinierendes Mehrfachsternsystem, das sich in der Nähe des Gürtels des Orion befindet und für Beobachter mit Teleskopen ein reizvolles Ziel darstellt. Es besteht aus mindestens fünf Komponenten, von denen die hellsten Sterne mit mittleren Teleskopen als Doppel- oder Dreifachsterne aufgelöst werden können. Dieses junge System ist Teil einer größeren Assoziation junger Sterne, die im gleichen Bereich des Alls entstanden sind. Die Untersuchung der einzelnen Komponenten und ihrer Umlaufbahnen bietet Astronomen wichtige Daten über die Entstehung und Entwicklung von Mehrfachsternsystemen und die Bestimmung von Sternmassen. Sigma Orionis ist auch eine Quelle von Röntgenstrahlung und beherbergt einige der heißesten und jüngsten Sterne im Orion.
U Orionis U Orionis ist ein veränderlicher Stern vom Typ Mira-Veränderlicher, ein Roter Riese, dessen Helligkeit über einen langen Zyklus von etwa 370 Tagen dramatisch schwankt. In seinem Maximum kann er mit bloßem Auge sichtbar werden, während er in seinem Minimum nur noch mit Teleskopen zu finden ist. Diese Helligkeitsschwankungen werden durch die pulsierende Expansion und Kontraktion der äußeren Atmosphärenschichten des Sterns verursacht. U Orionis ist ein typisches Beispiel für Sterne in einer späten Phase ihrer Entwicklung, kurz bevor sie ihre äußeren Hüllen abstoßen und zu planetarischen Nebeln werden. Die Beobachtung seiner Helligkeitskurve ist ein beliebtes Projekt für Amateurastronomen und trägt zur Forschung über diese Sternenklasse bei.
Die hellsten Sterne im Orion
Sternname | Magnitude | Position (RA/DE) | Spektralkl. | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Rigel | 0.13 | 5h 14m 32.3s,-08° 12' 06" | B 8 | Blauer Überriese, Doppelstern |
Beteigeuze | 0.58 | 05h 55m 10.3s,+07° 24' 25" | M1-2 Ia-ab | Roter Überriese, veränderlich |
Bellatrix | 1.64 | 05h 25m 07.9s,+06° 20' 59" | B2 III | Blauer Riese |
Mintaka | 2.23 var | 05h 32m 00.4s,-00° 17' 57" | B0 | Bedeckungsveränderlicher, Mehrfachsternsystem |
Alnilam | 1.69 | 05h 36m 12.8s,-01° 12' 07" | B0 Ia | blauer Überriese |
Alnitak | 1.77 var | 05h 40m 45.5s,-01° 56' 34" | O9.7 Ib | Dreifachsternsystem |
Saiph | 2.07 | 05h 47m 45.4s,-09° 40' 11" | B0 | Blauer Überriese |
Hatysa | 2.75 var | 05h 35m 26.0s,-05° 59' 31" | O9 III | Bedeckungsveränderlicher |
Weitere Kurzporträts einiger Sterne aus dem Orion
Meissa (Lambda Orionis) Meissa ist der Kopfstern des Orion, der sich oberhalb von Beteigeuze befindet und den "Kopf" des Jägers markiert. Er ist ein heißer, blauer Riese, der auch als der dominierende Stern des offenen Sternhaufens Collinder 69 gilt, der ihn umgibt. Meissa ist ein relativ junger Stern und beleuchtet die umgebenden Gaswolken, die in Langzeitbelichtungen sichtbar werden. Für Beobachter ist er ein guter Anhaltspunkt, um die obere Hälfte des Sternbilds zu lokalisieren.
Psi Orionis (ψ Orionis) Psi Orionis ist ein visueller Doppelstern, der sich im Bereich des Schildes des Orion befindet und ein schönes Ziel für kleine Teleskope darstellt. Der Hauptstern ist ein blauer Riese, während sein Begleiter deutlich schwächer leuchtet. Das System bietet einen schönen Kontrast in Helligkeit und ist ein gutes Beispiel für die weitreichende Verteilung von Doppelsternen im Sternbild. Obwohl er mit bloßem Auge schwierig zu sehen ist, ist er eine lohnende Entdeckung für Sternbeobachter.
Pi³ Orionis (π³ Orionis) Pi³ Orionis ist ein sonnenähnlicher Stern, der relativ nahe an unserem Sonnensystem liegt und sich in der Region des Schildes des Orion befindet. Obwohl er nicht zu den hellsten Sternen zählt, ist er für seine potenzielle Bewohnbarkeit untersucht worden, da er ähnliche Eigenschaften wie unsere Sonne aufweist. Er ist Teil einer lockeren Gruppe von Sternen, die als "Pi-Orioniden" bekannt sind, und bietet ein Beispiel für einen Stern, der möglicherweise Planetensysteme beherbergen könnte. Die Beobachtung dieses Sterns erfordert ein Fernglas oder kleines Teleskop.
Upsilon Orionis (υ Orionis) Upsilon Orionis ist ein weiterer heller, blauer Stern im Sternbild Orion, der oft übersehen wird, da er nicht zu den Hauptfiguren gehört. Er ist ein heißer Unterriese, der sich in einer fortgeschrittenen Phase seiner Entwicklung befindet und bald zu einem Riesenstern anschwellen wird. Seine Position im westlichen Teil des Sternbilds macht ihn zu einem nützlichen Orientierungspunkt für Beobachter, die sich im weitläufigen Orion zurechtfinden möchten. Upsilon Orionis trägt zur beeindruckenden Sternendichte des Orion bei.
Rigel | Beteigeuze | Bellatrix | Mintaka | Alnitak | Saiph | |||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Rektaszension | 05h 14m 32,3s | 05h 55m 10,305 | 05h 25m 07,863s | 05h 32m 00,4s | 05h 40m 45,5s | 05h 47m 45,3s | ||||||
Deklination | -08 12' 05,9" | +07 24' 25,430" | +06 20' 58,93" | −00° 17′ 57″ | -01 56' 34" | -09 40' 10,5" | ||||||
Magnitude | 0,12 | 0 bis 1,6 | 1.64 | 2,20 bis 2,32 | 2,03 | 2,07 | ||||||
abs. Helligkeit | -6,7 | ?5,0 bis ?5,3 | -2,8 | ?5,7 / ?3,0 | ? | -4,42 | ||||||
Spektralklasse | B8 Ia | M1-2 Ia-Iab | B2 III | O9.5 II / B1 V | O9.7 Ib | B0.5 | ||||||
Entfernung/LJ | 870 | 550 | 250 | 1240 | 800 | 650 | ||||||
Masse/M | 17 | 16,5-19 | ? | ? | 20 | 15-17 | ||||||
Leuchtkraft/L | 40600 | 55000 | 1050 vis. | 190000 / 16000 | 10000 | 6200 | ||||||
Temperatur/K | 10500 | 3600 | 21800 | 29500 / 25600 | 25000 | 26000 | ||||||
Alter | ? | 8-8,5 Mio | ? | ? | ? | `? | ||||||
HD | HD 34085 | HD 39801 | HD 35468 | HD 36486 | HD 38771 |
3. Deep-Sky-Objekte

Das Sternbild Orion, ist nicht nur eines der bekanntesten und beeindruckendsten Sternbilder am Nachthimmel, sondern auch ein wahres Paradies für die Beobachtung von Deep Sky Objekten (DSOs). Diese Objekte jenseits unseres Sonnensystems bieten einen tiefen Einblick in die kosmische Vielfalt und Dynamik. Orion ist besonders reich an DSOs, da er sich in einem aktiven Arm unserer Milchstraße befindet und eine Region intensiver Sternentstehung darstellt.
Die DSOs im Orion umfassen eine faszinierende Palette von Himmelsobjekten. Dazu gehören leuchtende Gasnebel, in denen Sterne geboren werden, dunkle Staubwolken, die das Licht dahinterliegender Sterne blockieren, sowie offene Sternhaufen, die Ansammlungen junger Sterne darstellen, die aus denselben Gaswolken entstanden sind. Diese Objekte sind nicht nur ästhetisch beeindruckend, sondern auch wissenschaftlich von großer Bedeutung, da sie uns helfen, die Prozesse der Sternentstehung, die Entwicklung von Galaxien und die Verteilung von Materie im Universum besser zu verstehen.
Orions prominente Lage am Winterhimmel der Nordhalbkugel und seine relative Nähe zur Erde machen viele seiner Deep Sky Objekte auch für Amateurastronomen zugänglich. Selbst mit kleineren Teleskopen oder Ferngläsern lassen sich einige der bekanntesten Nebel und Sternhaufen des Orions entdecken und bestaunen. Sie bieten eine einzigartige Gelegenheit, die Schönheit und Komplexität des Kosmos direkt zu erleben.
Kurzporträts von DSO im Sternbild Orion
Der Orionnebel, auch bekannt als M42, ist zweifellos das bekannteste und spektakulärste Objekt im Sternbild Orion. Als Emissionsnebel ist er eine aktive Sternentstehungsregion, in der sich ständig neue Sterne bilden. Im Zentrum des Nebels befindet sich das Trapez, ein junger offener Sternhaufen, dessen intensive Ultraviolettstrahlung den umliegenden Gasen und Staub zum Leuchten bringt. Durch seine Helligkeit und Ausdehnung ist M42 bereits mit bloßem Auge als verschwommenes Fleckchen unterhalb der drei Gürtelsterne sichtbar und bietet auch in kleinen Teleskopen einen atemberaubenden Anblick. Es ist ein dynamisches und sich ständig entwickelndes kosmisches Labor, das Forschenden tiefe Einblicke in die frühe Phase der Sternentwicklung ermöglicht.
Direkt nördlich des hellen Orionnebels M42 befindet sich M43, auch bekannt als De Mairans Nebel. Obwohl er oft als Teil des größeren Orionnebels angesehen wird, ist er tatsächlich eine separate HII-Region, die durch einen dunklen Staubstreifen von M42 getrennt ist. Dieser kleinere Nebel wird von einem einzelnen, massereichen Stern namens NU Orionis beleuchtet, dessen Strahlung das umgebende Gas zum Leuchten anregt. M43 bietet einen interessanten Kontrast zu seinem imposanten Nachbarn und ist ein beliebtes Ziel für Amateurastronomen, die die komplexen Strukturen in dieser Region erkunden möchten. Seine subtilen Details sind besonders gut in größeren Teleskopen zu erkennen.
Der Pferdekopfnebel, katalogisiert als IC 434, ist eine der ikonischsten und bekanntesten Dunkelwolken am Nachthimmel. Er ist eine dichte Wolke aus kaltem Gas und Staub, die vor dem hell leuchtenden Emissionsnebel IC 434 sichtbar wird und so die markante Silhouette eines Pferdekopfes bildet. Die dunkle Form wird nicht durch eigenes Licht, sondern durch die Absorption des Lichts des Hintergrundnebels sichtbar. Obwohl er ein beliebtes Fotomotiv ist, ist der Pferdekopfnebel visuell eine Herausforderung und erfordert dunklen Himmel und größere Teleskope, um ihn als subtile Einkerbung wahrzunehmen. Er ist ein exzellentes Beispiel für die komplexen Wechselwirkungen zwischen Materie und Energie in unserer Galaxis.
NGC 2024:
Direkt östlich des Sterns Alnitak, dem östlichsten Stern im Oriongürtel, liegt der faszinierende Flammennebel, auch bekannt als NGC 2024. Dieser Emissionsnebel erhält seinen Namen von den dunklen Staubfilamenten, die sich durch ihn ziehen und ihm ein flammenartiges Aussehen verleihen. Der Nebel wird durch die intensive Ultraviolettstrahlung des nahegelegenen, massereichen Sterns Alnitak ionisiert und zum Leuchten angeregt. NGC 2024 ist eine weitere aktive Sternentstehungsregion, in der sich junge, heiße Sterne noch im Entstehungsprozess befinden. Seine auffällige Struktur macht ihn zu einem lohnenden Beobachtungsziel für Astrofotografen und visuelle Beobachter.
M78 ist ein heller Reflexionsnebel im Sternbild Orion, der etwa 1.600 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Im Gegensatz zu Emissionsnebeln, die ihr eigenes Licht aussenden, reflektiert M78 das Licht der nahegelegenen, jungen Sterne, die in seinem Inneren eingebettet sind. Zwei besonders helle Sterne, HD 38563A und HD 38563B, sind hauptsächlich für die Beleuchtung des Nebels verantwortlich. M78 ist Teil des größeren Orion-Molekülwolkenkomplexes und beherbergt auch junge Herbig-Haro-Objekte, die auf die anhaltende Sternentstehung in dieser Region hinweisen. Er ist mit einem Fernglas oder kleinen Teleskop unter dunklem Himmel als diffuser Fleck sichtbar.
NGC 1977-Nördlich des berühmten Orionnebels befindet sich der weniger bekannte, aber ebenso reizvolle Running Man Nebel, offiziell NGC 1977. Dieser Komplex aus Reflexions- und Emissionsnebeln verdankt seinen Namen einer dunklen Struktur, die mit etwas Fantasie an eine laufende menschliche Figur erinnert. Das blaue Leuchten der Reflexionsnebel wird durch das Licht nahegelegener, junger Sterne verursacht, das von interstellarem Staub gestreut wird. Der Running Man Nebel ist Teil des Orion-Molekülwolkenkomplexes und ein weiteres Beispiel für die dynamischen Prozesse der Sternentstehung in dieser Region. Er ist ein attraktives Objekt für Astrofotografen, da er eine Vielzahl von Farben und Texturen aufweist.
Der Affenkopfnebel, katalogisiert als NGC 2174 und NGC 2175, ist ein großer Emissionsnebel im nördlichen Teil des Sternbilds Orion, nahe der Grenze zu den Zwillingen. Er verdankt seinen Namen der vagen Ähnlichkeit seiner Form mit dem Kopf eines Affen. Dieser Nebel ist eine aktive Sternentstehungsregion, in der heiße, junge Sterne das umgebende Gas ionisieren und zum Leuchten anregen. In seinem Inneren befinden sich mehrere junge offene Sternhaufen. Der Affenkopfnebel ist ein faszinierendes Ziel für die Astrofotografie, da er eine reiche Palette an Farben und detaillierte Strukturen aufweist, die auf die turbulenten Prozesse in seiner Entstehungsumgebung hinweisen.
Das Witch Head Nebula, offiziell Caldwell 49 oder NGC 1909,
ist ein diffuser Reflexionsnebel im Sternbild Orion, der für seine gespenstische Erscheinung bekannt ist, die an das Profil einer Hexe erinnert. Er wird vom Licht des hellen Sterns Rigel (Beta Orionis) beleuchtet, der sich außerhalb des eigentlichen Nebels befindet, aber dessen Licht den umgebenden Staub und Gas zum Leuchten bringt. Dieser Nebel ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie das Licht eines einzelnen, hellen Sterns ausreicht, um eine so ausgedehnte Wolke sichtbar zu machen. Obwohl er visuell herausfordernd ist, ist das Witch Head Nebula ein beliebtes Objekt für die Astrofotografie, die seine subtilen Details und Farben hervorheben kann
NGC 1981 ist ein relativ junger und lockerer offener Sternhaufen, der sich nördlich des großen Orionnebels befindet. Er ist nicht so dicht gepackt wie einige andere Sternhaufen, aber seine helleren Sterne bilden ein attraktives Muster am Himmel. Diese Sterne sind alle ungefähr im gleichen Zeitraum aus derselben Gas- und Staubwolke entstanden und bewegen sich gemeinsam durch den Raum. NGC 1981 ist mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop gut zu sehen und bietet einen schönen Kontrast zu den nebulösen Regionen Orions. Er ist ein gutes Beispiel für einen jungen Sternhaufen, der sich noch nicht weit zerstreut hat.
Collinder 69, oft auch als der Lambda Orionis Haufen bezeichnet, ist ein offener Sternhaufen, der den hellen Stern Lambda Orionis (Meissa) beherbergt, der den "Kopf" des Orions bildet. Dieser Sternhaufen ist relativ jung und seine Sterne sind noch eng beieinander, obwohl sie sich allmählich voneinander entfernen werden. Lambda Orionis, ein heißer blauer Riese, ist der dominanteste Stern in diesem Haufen und beleuchtet die umgebenden Gaswolken leicht. Collinder 69 ist ein schönes Objekt für die Beobachtung mit Ferngläsern oder kleinen Teleskopen und bietet einen Einblick in die Sternentstehung in einer weniger dicht gedrängten Umgebung als der Orionnebel selbst.
Name | Magnitude | Position (RA/DE) | Art | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
M 42 | 3,7 | 05h 35m 16,5s - −05° 23′ 23″ | Nebel | NGC 1976 ist ein Emissionsnebel |
M 43 | 9 | 05h 35m 31,4s -−05° 16′ 03″ | Nebel | NGC 1982 oder De Mairans Nebel |
M 78 | 8,3 | 05h 46m 46,8s -+0° 04′ 45″ | Nebel | NGC 2068 bezeichnet ist ein Reflexionsnebel |
NGC 1980 | 2,5 | 05h 35m 26,0s - −05° 54′ 36″ | Off.Sh | offener Sternhaufen mit Gasnebel |
NGC 2023 | 7,8 | 05h 41m 38,4s -−02° 15′ 33″ | Nebel | NGC 2023 ist ein Reflexions- und Emissionsnebel |
NGC 1999 | ? | 05h 36m 25,3s -−06° 42′ 57″ | Nebel | staubhaltiger Reflexionsnebel |
IC 431 | ? | 05h 40m 14s -−01° 27′ 46″ | Nebel | Reflexionsnebel |
IC 432 | ? | 05h 40m 56,0s -−01° 30′ 25″ | Nebel | Reflexionsnebel |
IC 420 | ? | 05h 32m 09,5s -−04° 30′ 17″ | Nebel | Reflexionsnebel |
4. Besonderheiten
Meteorstrom der Orioniden: Der Orion ist der Radiant für die Orioniden, einen jährlichen Meteorstrom, der von Staubpartikeln des Halleyschen Kometen stammt. Dies ist eine direkte Verbindung zu einem der bekanntesten Kometen im Sonnensystem.
Helle und kontrastreiche Überriesensterne:
Beteigeuze (Alpha Orionis): Ein roter Überriese und einer der größten bekannten Sterne, die mit bloßem Auge sichtbar sind. Seine Größe ist so immens, dass er, wenn er an der Stelle der Sonne wäre, bis über die Umlaufbahn des Mars reichen würde. Seine rötliche Farbe ist ein starker Kontrast zu den bläulich-weißen Sternen des Oriongürtels und Rigel.
Rigel (Beta Orionis): Ein blauer Überriese und der hellste Stern im Orion. Er ist intrinsisch extrem leuchtkräftig und sehr heiß. Das Zusammenspiel von einem so hellen roten Überriesen und einem so hellen blauen Überriesen in einem Sternbild ist bemerkenswert.
Barnard's Loop Sh 2-276: Dieser riesige, bogenförmige Emissionsnebel umgibt einen Großteil der prominentesten Objekte im Orion-Molekülwolkenkomplex. Er ist ein Überrest einer Supernova-Explosion vor Millionen von Jahren und ein weiteres Zeichen für die enorme energetische Aktivität in dieser Region. Seine Größe und Ausdehnung machen ihn zu einer Besonderheit.
5. Bilder

