NGC 7510
Sternbild: Kepheus
Typ: OS
Rektaszension:23h 11m 03,8s
Deklination:+60° 34′ 15″
Helligkeit v: 7,9
Entfernung: 3250 LJ
Durchmesser: --
Entdecker: Wilhelm Herschel 1787
Katalogbezeichnung: NGC 7510
Beste Beobachtungszeit: Herbst/Winter zirkumpolar
Auch wenn NGC 7510 nicht gleich an bekannte Objekte wie z.b. den Orionnebel erinnert so ist der Haufen doch ein sehenswertes Objekt. Wir finden diesen offenen Sternhaufen im nördlichen Sternbild Kepheus, einem Himmelsareal, das sowieso schon reich an interessanten Deep-Sky-Objekten ist.
Was macht NGC 7510 so besonders? Nun, er ist ein relativ junger Sternhaufen, dessen Alter auf etwa 10 Millionen Jahre geschätzt wird. Das ist in kosmischen Maßstäben fast noch ein Baby! Diese Jugend spiegelt sich auch in seinen Mitgliedern wider: Hier tummeln sich viele heiße, blaue Sterne, die noch in ihrer Hauptreihenphase stecken und intensiv leuchten. Wenn man ihn durch ein Teleskop betrachtet, sieht man eine schöne Ansammlung dieser bläulichen Punkte.
NGC 7510 ist nicht perfekt rund, sondern erscheint oft leicht länglich. Er ist auch nicht gerade um die Ecke: Schätzungen seiner Entfernung liegen bei etwa 11.400 Lichtjahren, (andere Angaben gehen von 3000 LJ aus, Angaben schwanken stark) tief eingebettet in den Perseus-Spiralarm unserer Milchstraße. Das Licht, das wir von ihm sehen, hat also eine lange Reise hinter sich, und auf diesem Weg wird es durch interstellaren Gas und Staub, der sich dazwischen befindet, auch ein wenig gedimmt und gerötet. Trotzdem ist er mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 7,9 mag gut zu finden, besonders in dunklen Himmelsregionen.
Der hellste Einzelstern in diesem Haufen ist ein gigantischer, blauer Stern der Spektralklasse B1.5 III. Das "III" in seiner Klassifizierung bedeutet, dass es sich um einen Riesenstern handelt – ein Zeichen dafür, dass er bereits die Hauptreihe verlassen hat und sich in einer späteren Lebensphase befindet, obwohl der Haufen selbst noch sehr jung ist. Dieser eine Stern trägt maßgeblich zur Gesamthelligkeit des Haufens bei und überstrahlt die meisten seiner jüngeren Geschwister.


Astronomische Haufen werden oft nach dem Trumpler-System klassifiziert, das uns etwas über ihre Konzentration, die Streuung der Sternhelligkeiten und die Anzahl ihrer Sterne verrät. NGC 7510 trägt die Klassifikation II 2 m. Was bedeutet das? Die "II" steht dafür, dass der Haufen eine mittlere Konzentration aufweist – er ist nicht super dicht gepackt, aber auch nicht zu lose. Die "2" bedeutet, dass die Sterne eine mittlere Helligkeitsspanne haben (nicht alle sind gleich hell, aber auch nicht extrem unterschiedlich). Und das "m" steht für eine mittlere Anzahl an Mitgliedssternen, typischerweise zwischen 50 und 100. Diese Klassifizierung hilft Astronomen, verschiedene Haufen miteinander zu vergleichen und ihre Entwicklungsgeschichte besser zu verstehen.
Offene Sternhaufen wie NGC 7510 sind keine statischen Gebilde. Sie sind dynamische Systeme, die sich innerhalb der Milchstraße bewegen und sich unter dem Einfluss der galaktischen Gezeitenkräfte entwickeln. Aktuelle Forschungen nutzen präzise Daten von Missionen wie Gaia, um die genauen Bewegungen der einzelnen Sterne in NGC 7510 zu untersuchen. Solche Studien helfen zu verstehen, wie sich Haufen im Laufe der Zeit auflösen, wie sie Materie an die Galaxie verlieren und wie sich ihre Sterne verteilen. Die Analysen können sogar Hinweise darauf geben, ob der Haufen Gezeitenschweife aus verirrten Sternen besitzt, die er im Laufe seiner Bewegung durch die Galaxis hinter sich hergezogen hat.
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