Beurteilung des Seestar 50 nach 3 Monaten
Etwas über 3 Monate besitze ich nun das Teleskop das ich als Zweitgerät neben dem Vespera II zu laufen habe. Das Gerät besitzt sicher nicht die Leistungsstärke wie das Vespera was allerdings bei der Hälfte des Preises nicht von mir erwartet wurde. Insgesamt aber möchte ich nach 3 Monaten ein positives Resümee ziehen. Im Einzelnen:
Handhabung
Mit 3kg Gewicht ist das Gerät ein Leichtgewicht dessen Handhabung keine Probleme machen sollte. Allerdings ist das mitgelieferte Stativ winzig und nur maximal 36 cm hoch so das man gezwungen ist ständig in der Hocke zu arbeiten. Das ist besonders lästig wenn man das Gerät gerade hinstellen will und an den Beinen schrauben muß. Das war für mich nicht akzeptabel so das ich mir ein Holzstativ der Firma Berlebach gekauft habe da ich damit schon gute Erfahrung vom Vespera her hatte. Das Stativ ist zwar nicht ganz billig aber sehr solide und praktisch. Dazu habe ich mich schon beim Vespera geäußert und spare mir hier eine doppelte Ausführung. Auch über den Aufbau mit dem Stativ habe ich bereits geschrieben und die Handhabung ist bei beiden Teleskopen gleich. Allerdings ist das Unterteil des S 50 viel breiter so das der Aufbau etwas länger dauern kann da man viel besser „zielen“ muß um Schraube und Gewinde in Einklang zu bringen. Siehe hier Stativ und Aufbau
Die WLAN- Reichweite ist ähnlich dem Vespera. Ich habe beide Teleskope etwa 8 Meter von mir aufgestellt und hatte mit der Verbindung keine Schwierigkeiten. Allerdings muß man beachten das beim S 50 eine Bluetooth –Verbindung hergestellt werden muß ehe man das WLAN einschalten kann. Bei der Herstellung der Bluetooth –Verbindung muß man sich in der unmittelbaren Nähe des Teleskops aufhalten.
Die Akkulaufzeit beträgt etwa 5-6 Stunden. Selbst wenn das Gerät in einer Nacht sehr in Anspruch genommen wird ist die Laufzeit entschieden höher als beim Vespera. Höher ist auch die Speicherkapazität. Beim S 50 beträgt sie über 60 GB so das man hier sorglos über mehrere Abende Aufnahmen machen kann.
Software
Die Software ist übersichtlich aufgebaut jedoch in englischer Sprache ausgeführt so das es einige Zeit dauert ehe man die Funktionen alle beherrscht. Einige Komponenten lassen sich jedoch intuitiv ausführen. Die verschiedenen Funktionen sind so angeordnet das ein schnelles Auffinden gewährleistet ist. Eine Übersetzung der Software ist in Arbeit und wird demnächst veröffentlicht.
Bilder
Die Qualität der Bilder ist in Ordnung kann jedoch mit den Bildern des Vespera nicht mithalten. Dafür befindet sich an Bord des Teleskops ein integriertes Bildbearbeitungsprogramm mit dem die Bilder entrauscht werden können. Bevor man die Bilder herunterlädt ist ein Stacken möglich. Die übrigen Teile der Software sind Farbbearbeitung sowie das Zuschneiden des Bildes die ich aber nicht nutze. Wem die Qualität der Bildbearbeitung mit den Bordmitteln nicht genügt kann natürlich seine Bilder mit einer separaten Software bearbeiten. Die Auflösung beträgt 1080 x 1920 Bildpunkte. Das ist nicht viel reicht aber um qualitativ ordentliche Bilder zu erzeugen.
Preis und Aufbau
Hat man genug Übung ist das Teleskop relativ schnell aufgebaut und danach betriebsbereit. Mit nur wenigen Einstellungen in der Software ist ein Objekt ausgewählt und die restlichen Einstellungen macht das Teleskop allein. Dazu mehr in der noch zu erstellenden Übersicht der Inbetriebnahme des Teleskops. Ich brauche derzeit etwas mehr als 10 Minuten ehe das erste Bild im Kasten ist.
Der Preis ist sehr günstig wenn man bedenkt über wie viele Features das Teleskop verfügt und wenn man die Qualität der Bilder in Betracht zieht. Für mein Vespera II+ Zubehör habe ich rund 3000 Euro hingelegt während ich beim S 50 mit rund 1000 Euro davongekommen bin. Wenn man kein zusätzliches Stativ und einige andere Zubehörteile kaufen will ist das Teleskop für 700 Euro zu haben. Das Preis-Leistungsverhältnis ist meiner Meinung sehr gut. Wer das Teleskop als Zweitgerät oder als Einsteigergerät verwenden will ist mit dem S 50 gut aufgestellt.
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