Vespera II Abschließende Beurteilung
Das Vespera II benutze ich jetzt seid fast einem Jahr und ich möchte an dieser Stelle eine abschließende Beurteilung des Gerätes vornehmen. Um es vorneweg zu sagen, das Teleskop ist eine solide Anschaffung und es ist erstaunlich was das Gerät an Leistung erbringt, wenn man bedenkt, das die Öffnung gerade mal 50mm beträgt und die Brennweite 250 mm ausmacht. Durch die neue Technik die man kurz mit intelligenter Integration von Optik, Robotik und Software beschreiben könnte ist es möglich das das Vespera II eine viel höhere Leistung erbringt als Öffnung und Brennweite vermuten lassen.
Die Software ist englischsprachig aber mit der Zeit hat man sich eingearbeitet und vieles kann rein intuitiv ausgeführt werden. Die Software ist einfach aber praktisch aufgebaut und sollte nach einer gewissen Einarbeitungszeit keine Hürde darstellen. Es wäre trotzdem wünschenswert wenn eine deutschsprachige Bedienung möglich wäre um Bedienfehler in der Anfangszeit zu vermeiden.
Ein großer Vorteil von Smartteleskopen ist die schnelle Arbeitsbereitschaft. Nach etwa 10 Minuten kann das erste Objekt angepeilt werden was allerdings auch oftmals von den Wetterbedingungen abhängt. Auf jeden Fall ist Arbeitsbereitschaft viel schneller als auf herkömmlichen Spiegelteleskopen hergestellt. Beim Aufbau des Teleskopes muß beachtet werden das der Arm nicht fest justiert ist und aufklappen kann. Keine gute Lösung meiner Meinung nach da man beim tragen des Gerätes ständig aufpassen muß das der Arm in seiner Stellung verbleibt. Ansonsten ist die Handhabung des Teleskops recht einfach und mit entsprechender Übung läßt es sich auch allein zügig aufstellen wenn man das richtige Stativ hat. Das Original Stativ ist mir viel zu klein und vor allem zu tief und man muß ständig in der Hocke arbeiten. Deswegen habe ich mir ein Stativ gekauft das meinen Ansprüchen genügt. Siehe hier
Das Vespera II ist nichts für Ungeduldige da die Belichtungszeit mal schnell 2 Stunden oder mehr betragen kann. Die empfohlenen Zeiten sind meiner Meinung nach meist zu kurz. Gerade zum Anfang habe ich viel zu kurz belichtet was sich negativ bei der Qualität der Bilder bemerkbar macht so das ich derzeit dabei bin viele Objekte nochmals aufzunehmen. Für DSO sollte man als unterste Grenze mindestens 3 Stunden Belichtungszeit veranschlagen. Offene Sternhaufen belichte ich jetzt mindestens 35 Minuten. Die Bildqualität ist im allgemeinen gut. Allerdings desto länger die Belichtungszeit wird desto kantiger und unregelmäßiger werden die Sterne was insbesondere bei hellen Sternen störend auffällt. Hier kann nur versucht werden mit entsprechender Software das Bild zu verbessern.
Bei allen Lob für das Teleskop muß aber gesagt werden das das Gerät ziemlich „zickig“ ist und in der Zeit in der ich es benutze sind immer wieder Unregelmäßigkeiten aufgetreten die sich dann aber glücklicherweise von selbst erledigt haben. Hier eine kleine Liste dieser Fehler und die Angaben beziehen sich auf eine Benutzungszeit von 10 Monaten.
1. Das Teleskop zeigt nach einer Stunde an das der Akku leer ist und beendet die Aufnahme. ( 2x passiert dann nie wieder aufgetreten)
2. Teleskop findet trotz guter Bedingungen die Objekte nicht. ( 2x passiert. Trotz mehrfachen anfahrens der Objekte keine Änderung an den nächsten Beobachtungstagen keine Probleme mehr)
3. Teleskop findet die Objekte nicht. Ursache: Es war noch zu hell und der Filter hätte entfernt werden müssen. Aufgetreten in der Zeit der kurzen Nächte als es nach 22.00 Uhr noch nicht richtig dunkel war.
Kleinere Unregelmäßigkeiten wie z.b das der Arm nicht richtig eingefahren wird oder das Gerät sich nicht abschaltet bzw. einschaltet sind hin und wieder aufgetreten. Sicher wird bei den von mir geschilderten Fehlern der ein oder andere Bedienfehler dabei sein. Insgesamt ist das Gerät jedoch zuverlässig und leistungsstark so das man es weiter empfehlen kann.
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