Almaaz



Bayer-Bezeichnung: ε Aurigae

Sternbild: Fuhrmann

Spektralklasse: F0 Ia

Rektaszension: 05h 01m 58,13

Deklination: +43° 49′ 23,91″ 

Scheinbare Helligkeit: 2,92 bis 3,83

Entfernung: 3300 ± 730

Masse: 2,2 

Temperatur: 7800 

Leuchtkraft:--

Durchmesser:--

Metallizität: --



Auf den ersten Blick mag der Stern Almaaz, auch bekannt als Epsilon Aurigae (ϵ Aurigae), am Nachthimmel im Sternbild Fuhrmann unscheinbar wirken, doch hinter seiner hellen Fassade verbirgt sich eines der größten und rätselhaftesten Geheimnisse der modernen Astronomie. Almaaz ist kein einfacher, einzelner Stern, sondern das Zentrum eines außergewöhnlichen Doppelsternsystems, dessen Periodizität und Komponenten die Wissenschaftler seit Jahrhunderten vor ein Rätsel stellen.



Almaaz ist ein massereicher gelb-weißer Überriese mit einem Durchmesser, der Hunderte Male größer ist als der unserer Sonne. Seine Leuchtkraft ist enorm, doch seine wahre Berühmtheit verdankt er einem unsichtbaren Begleiter, der ihn in regelmäßigen Abständen bedeckt. Diese Bedeckungsereignisse sind außergewöhnlich selten und lang. Der Hauptstern wird von seinem geheimnisvollen Partner nur alle 27,1 Jahre verdunkelt, wobei die Verfinsterung selbst über einen Zeitraum von mehr als 640 Tagen andauert.

Die faszinierende Frage, die Astronomen jahrzehntelang beschäftigte, war die Natur dieses unsichtbaren Begleiters. Was für ein Objekt kann einen massiven Überriesen für so lange Zeit verdunkeln? Spektroskopische Analysen zeigten, dass es sich um kein einzelnes, dunkles Objekt handeln kann. Heute geht die vorherrschende Theorie davon aus, dass der Begleiter selbst ein riesiger, kühlender Stern ist, der von einer massiven, dichten Scheibe aus Staub und Gas umgeben ist. Diese Scheibe ist es, die Almaaz während der Verfinsterung fast vollständig verdeckt. Die genaue Natur dieses "unsichtbaren" Begleiters bleibt jedoch Gegenstand intensiver Forschung, da seine Masse im Verhältnis zu seiner scheinbaren Helligkeit ungewöhnlich hoch ist, was zu Spekulationen über einen entarteten Stern im Inneren der Scheibe geführt hat.


Die regelmäßigen Bedeckungen, wie sie zuletzt zwischen 2009 und 2011 stattfanden, geben Astronomen eine seltene Gelegenheit, die Struktur des Überriesen-Sterns und die Natur seines geheimnisvollen Begleiters genauer zu untersuchen. Dieses System zwingt Forscher, ihre Modelle der Sternentwicklung und der Entstehung von Doppelsternsystemen zu überdenken. Die Tatsache, dass ein so großes und nahes Objekt noch so viele ungelöste Fragen aufwirft, ist ein deutlicher Beweis dafür, wie wenig wir noch über die komplexen Prozesse im Universum wissen. Almaaz bleibt somit ein faszinierendes Beispiel für die Geheimnisse, die direkt vor unseren Augen am Nachthimmel verborgen liegen.


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