M 11
Sternbild: Schild
Typ: OS
Rektaszension: 18h 51m 05s
Deklination: −06° 16′ 12″
Helligkeit v: 5,8
Entfernung: 7640 LJ
Durchmesser: --
Entdecker: Gottfried Kirch 1681
Katalogbezeichnung: M 11, NGC 6705
Beste Beobachtungszeit: Sommer/ früher Herbst
Wenn man an den Sommerhimmel denkt, dann ist M 11 ein Ziel, das man unbedingt mal ins Visier nehmen sollte, wenn man ein Fernglas oder ein kleines Teleskop zur Hand hat. Er liegt versteckt im unscheinbaren Sternbild des Schilds (Scutum), aber der Sternhaufen ist alles andere als unscheinbar.
Der offene Sternhaufen Messier 11, auch bekannt als NGC 6705, ist einer der spektakulärsten und dichtesten offenen Sternhaufen am gesamten Nachthimmel. Sein Spitzname "Wilder Enten-Haufen" kommt nicht von ungefähr: Mit etwas Fantasie und einem guten Teleskop kann man eine V-förmige Anordnung der helleren Sterne erkennen, die an einen Schwarm Wildenten im Flug erinnert.
Entdeckt wurde M 11 bereits 1681 von dem deutschen Astronomen Gottfried Kirch, und später, 1764, wurde es von Charles Messier in seinen berühmten Katalog aufgenommen. Was M 11 so beeindruckend macht, ist seine schiere Sternenvielfalt und Dichte. Er ist einer der reichsten offenen Sternhaufen, die wir kennen, mit geschätzt bis zu 2900 Sternen, von denen rund 500 hell genug sind, um in Amateur-Teleskopen gesehen zu werden.


M11 ist mit einem geschätzten Alter von etwa 250 Millionen Jahren ein vergleichsweise junger Sternhaufen. In diesem Alter haben die massereichsten und hellsten blauen Sterne ihre Lebenszeit bereits beendet oder sind dabei, sich zu entwickeln. Dennoch sind immer noch viele helle, junge Sterne vorhanden, die dem Haufen sein charakteristisches Aussehen verleihen. Man findet in ihm aber auch einige ältere, gelbliche oder rötliche Riesensterne, die die fortgeschrittenere Entwicklung einiger seiner Mitglieder zeigen. Seine relativ hohe scheinbare Helligkeit von etwa 6,3 mag macht ihn zu einem lohnenden Ziel. Mit einem Fernglas sieht man ihn als nebligen Fleck, aber ein kleines Teleskop enthüllt bereits seine faszinierende Auflösung in einzelne Sterne und die berühmte V-Form. Für Astrofotografen ist er ein beliebtes Motiv, da seine hohe Sterndichte und seine eingebettete Lage in der Milchstraße sehr detailreiche Bilder ermöglichen.
M11 ist ein Paradebeispiel dafür, wie vielfältig und beeindruckend offene Sternhaufen sein können – weit entfernt von bloßen Ansammlungen von Lichtpunkten.
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