IC 1369
Sternbild: Schwan
Typ: OS
Rektaszension: 21h 12m 09s
Deklination: +47° 46′ 00″
Helligkeit v: 8,8
Entfernung: 6700 LJ
Durchmesser: --
Entdecker: Frederick Pechüle 1891
Katalogbezeichnung: IC 1369
Beste Beobachtungszeit: zirkumpolar
IC 1369 ist nicht so berühmt wie viele offene Sternhaufen im Messierkatalog verdient aber mehr Aufmerksamkeit. Mit einem geschätzten Alter von etwa 437 Millionen Jahren ist IC 1369 im Vergleich zu vielen anderen Sternhaufen oder gar unserer Galaxie relativ jung. Diese Altersangabe ist interessant, da sie nahelegt, dass die massereichsten, blauen Sterne, die in jüngeren Haufen dominieren, in IC 1369 bereits ihre Lebenszeit beendet oder sich zu Roten Riesen entwickelt haben könnten. Die meisten Sterne, die man heute in IC 1369 sieht, sind eher schwach bläulich, was auf eine weniger "heiße" Jugend als bei manch anderem, noch jüngerem Haufen hinweist.
Optisch erscheint IC 1369 als ein offener Sternhaufen mit einer mittleren Konzentration von Sternen. Seine Klassifikation nach dem Trumpler-System ist I 1 m. Das "I" steht für eine hohe Konzentration zum Zentrum hin, die "1" für eine geringe Helligkeitsspanne der Sterne und das "m" für eine mittlere Anzahl an Sternen (etwa 50-100). Er ist nicht extrem dicht gedrängt, aber auch nicht zu diffus, was ihn gut von der Umgebung abhebt, besonders mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop in dunklen Nächten.


IC 1369 ist etwa 6.700 bis 6.800 Lichtjahre von uns entfernt. Diese enorme Distanz bedeutet, dass das Licht, das wir von ihm empfangen, Tausende von Jahren unterwegs war. Auf dieser langen Reise muss das Licht durch immense Mengen an interstellarer Materie – Gas und Staub – reisen, die in den Spiralarmen unserer Milchstraße verteilt sind.
Dieser interstellare Staub verursacht das Phänomen der interstellaren Extinktion und Rötung. Das bedeutet, dass ein Teil des Sternenlichts von den Staubpartikeln absorbiert oder gestreut wird, insbesondere das kurzwellige (blaue) Licht. Dadurch erscheint der Haufen für uns nicht so hell, wie er es ohne diesen "Schleier" wäre, und sein Licht ist leicht ins Rötliche verschoben. Astronomen können diese Effekte messen und daraus wichtige Rückschlüsse auf die Dichte und Verteilung des Staubes in unserer Galaxie ziehen. Die genaue Bestimmung dieser Faktoren hilft uns, die wahren Helligkeiten und Farben der Sterne in IC 1369 zu verstehen und somit ihr Alter und ihre Entwicklung präziser zu bestimmen.
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