1 Allgemeines
Astronomischer Name: Canis Minor
Rektaszension: 07 06 39 bis 08 11 41
Deklination: +0° 22′ 10″ bis +13° 13′ 26″
Beobachtungszeit Mitteleuropa: Winter
Fläche: 183,367

Das Sternbild Kleiner Hund (lateinisch Canis Minor) ist eine eher unscheinbare, aber historisch bedeutsame Konstellation am Nachthimmel. Es liegt in der Nähe des Himmelsäquators und ist trotz seiner geringen Größe und der wenigen hellen Sterne bekannt, da sein Hauptstern Prokyon ein Eckpfeiler des markanten Winterdreiecks ist.
In der Mythologie ist Maera der Name des Hundes, der dem athenischen Bauern Ikaros (manchmal auch Icarius genannt) gehörte. Ikaros erfuhr von Dionysos, dem Gott des Weins, wie man Wein herstellt. Als er das Geheimnis an Hirten weitergab, betranken sich diese und glaubten fälschlicherweise, er hätte sie vergiftet. Sie töteten Ikaros. Der Hund Maera fand daraufhin den toten Körper seines Herrn und heulte so herzzerreißend, dass er Ikaros' Tochter Erigone zu dem Ort führte. Aus tiefer Trauer über den Tod ihres Vaters erhängte sie sich.
Aus Mitleid versetzten die Götter die drei in den Himmel
Ikaros wurde zum Sternbild Bärenhüter (Boötes).
Erigone wurde zur Jungfrau (Virgo).
Und der treue Hund Maera wurde zum Sternbild Kleiner Hund (Canis Minor).
Historisch ist das Sternbild sehr alt und wurde bereits in den ptolemäischen Schriften als eigenständige Konstellation aufgeführt. Es war eines der 48 Sternbilder, die von Ptolemäus im 2. Jahrhundert n. Chr. katalogisiert wurden.
In Deutschland ist der Kleine Hund hervorragend sichtbar, insbesondere in den Wintermonaten. Er erreicht seine höchste Position am Himmel in den späten Abendstunden des Winters. Dank seiner Position nördlich des Himmelsäquators kann er von jedem Standort in Deutschland aus gesehen werden. Der hellste Stern, Prokyon, ist mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa +0,4 mag leicht zu finden und ist der achthellste Stern am gesamten Nachthimmel.
Der Kleine Hund bietet einige interessante Objekte für Astrofotografen, obwohl die meisten von ihnen eher unauffällig sind. Hier sind einige Tipps, um das Beste aus dem Vespera oder Seestar herauszuholen:
Prokyon (α Canis Minoris): Der helle Stern Prokyon ist ein lohnendes Ziel für sich. Mit seiner Helligkeit kann man die Leistungsfähigkeit der Vespera- und Seestar-Geräte testen. Da es sich um ein enges Doppelsternsystem handelt, kann man mit Geduld versuchen, seinen lichtschwachen Begleiter zu erkennen. Die geringe Größe der Teleskope macht das Auffinden von hellen Sternen einfach.
Messier 50 (M50): Dieser offene Sternhaufen liegt zwar offiziell im Sternbild Einhorn (Monoceros), aber an der Grenze zum Kleinen Hund und kann daher gut als Objekt in der Nähe des Kleinen Hundes angepeilt werden. Die Vespera und der Seestar können die vielen Einzelsterne des Haufens gut auflösen.
NGC 2482: Ein weiterer offener Sternhaufen in der Nähe der Konstellation. Obwohl er lichtschwächer als M50 ist, stellt er eine gute Herausforderung dar.
2. Sterne
Das Sternbild
Kleiner Hund (Canis Minor) mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken, doch seine wenigen Sterne bergen einige astronomisch interessante Besonderheiten. Die bekannteste davon ist der helle Hauptstern
Prokyon, aber auch andere Sterne in dieser kleinen Konstellation bieten spannende Einblicke in die Vielfalt der Sterne.
Doppelsterne: Der bekannteste Stern im Kleinen Hund, Prokyon (α Canis Minoris), ist der Prototyp eines Doppelsternsystems. Er besteht aus einem hellen Hauptstern, Prokyon A, und einem lichtschwachen weißen Zwerg, Prokyon B. Prokyon A ist ein Unterriese der Spektralklasse F5 und ist etwa doppelt so hell wie unsere Sonne. Sein Begleiter, Prokyon B, ist ein kleiner, extrem dichter Stern, der die Überreste eines Sterns darstellt, der seine Entwicklung bereits abgeschlossen hat. Da der Weiße Zwerg von der Helligkeit des Hauptsterns überstrahlt wird, ist dieses System mit Amateurteleskopen nur schwer aufzulösen. Ein weiteres interessantes, aber weniger bekanntes Doppelsternsystem ist Gomeisa (β Canis Minoris), der zweithellste Stern im Sternbild. Gomeisa ist ein heißer, bläulich-weißer Stern der Spektralklasse B8. Obwohl es sich um ein optisches Doppelsternsystem handelt, das aus zwei sehr weit voneinander entfernten Sternen besteht, die am Himmel nahe beieinander erscheinen, ist der Hauptstern selbst ein spektroskopisches Doppelsternsystem. Das bedeutet, dass sich sein Begleiter so nah an ihm befindet, dass die beiden nur durch die Analyse ihres Lichts – genauer gesagt, durch die Verschiebung ihrer Spektrallinien – voneinander getrennt werden können.
Veränderliche Sterne: Neben den Doppelsternen finden sich im Kleinen Hund auch einige veränderliche Sterne, deren Helligkeit schwankt. Ein Beispiel dafür ist VZ Canis Minoris, ein Mira-Veränderlicher. Diese Art von Sternen sind rote Riesen am Ende ihres Lebens, die in einem regelmäßigen Rhythmus pulsieren, was zu drastischen Helligkeitsänderungen führt. VZ Canis Minoris hat eine sehr lange Periode und kann von einer Helligkeit, die für Amateurteleskope sichtbar ist, bis zu einer so lichtschwachen Phase fallen, dass er nur noch mit großen Teleskopen zu beobachten ist. Ein weiterer bekannter veränderlicher Stern ist S Canis Minoris, ein Cepheid. Diese Sterne sind extrem wichtig für die Astronomie, da ihre Pulsationsperiode direkt mit ihrer absoluten Helligkeit korreliert, was es Astronomen ermöglicht, die Entfernung zu ihnen zu bestimmen.
Andere besondere Sterne: Abseits der Doppel- und Veränderlichen Sterne gibt es noch andere bemerkenswerte Objekte. Dazu gehört der Zwergstern Gliese 282 B, ein unscheinbarer, roter Zwerg, der Teil eines Dreifach-Sternsystems ist. Obwohl er mit bloßem Auge nicht sichtbar ist, ist er von Interesse, weil er einer der relativ nahen Sterne zu unserer Sonne ist. Die Untersuchung solcher Sterne hilft uns, die Zusammensetzung und Entwicklung der häufigsten Sterntypen in unserer galaktischen Nachbarschaft zu verstehen. Auch wenn der Kleine Hund keine spektakulären Nebel oder Sternhaufen wie andere Konstellationen aufweist, machen diese besonderen Sterne das Sternbild zu einem wichtigen Beobachtungsfeld für Amateure und professionelle Astronomen gleichermaßen.
Die hellsten Sterne
Name | Magnitude | Position (RA/DE) | Spektralklasse | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
Prokyon | +0,34 | 07h 39m / +05° 13' | F5IV-V | Hellster Stern im Sternbild; Doppelsternsystem mit einem Weißen Zwerg; Teil des Winterdreiecks. |
Gomeisa | +2,89 | 07h 27m / +08° 17' | B8Ve | Zweithellster Stern; heißer, bläulich-weißer Stern; schneller Rotator mit Materiescheibe. |
ε Canis Minoris | +4,99 | 07h 46m / +09° 06' | G6.5III-IV | Gelb-oranger Unterriese, der sich in einen roten Riesen verwandelt. |
G Canis Minoris | +5,22 | 07h 27m / +05° 16' | K4III | Ein oranger Riesenstern. |
C Canis Minoris | +5,42 | 07h 41m / +10° 01' | B8III | Ein bläulich-weißer Riesenstern. |
η Canis Minoris | +5,49 | 07h 34m / +03° 11' | G0IV | Ein gelber Unterriese, der mit bloßem Auge unter guten Bedingungen sichtbar ist. |
B Canis Minoris | +5,76 | 07h 23m / +08° 39' | G8III | Ein oranger Riesenstern. |
Prokyon (α Canis Minoris): Prokyon ist der unbestrittene Hauptakteur im Kleinen Hund und leuchtet mit einer scheinbaren Helligkeit von +0,4 mag. Dieser Stern, dessen Name aus dem Griechischen stammt und "vor dem Hund" bedeutet, geht kurz vor dem hellen Sirius auf. Er ist ein Doppelsternsystem, das aus einem Unterriesen und einem Weißen Zwerg besteht. Der Unterriese, Prokyon A, ist größer und heller als unsere Sonne, während der Weiße Zwerg, Prokyon B, ein extrem dichter Überrest eines Sterns ist, der seine Brennstoffversorgung erschöpft hat. Dieses System ist wegen seiner Nähe zur Erde – nur etwa 11,4 Lichtjahre entfernt – von besonderem Interesse für Astronomen. Die Umlaufbahn von Prokyon B um seinen helleren Partner ermöglicht eine präzise Messung seiner Masse und anderer physikalischer Eigenschaften.
Gomeisa (β Canis Minoris): Gomeisa, auch bekannt als Beta Canis Minoris, ist der zweithellste Stern im Kleinen Hund und mit einer scheinbaren Helligkeit von +2,89 mag deutlich schwächer als Prokyon. Dieser Stern ist ein heißer, bläulich-weißer Stern der Spektralklasse B8, was bedeutet, dass er viel heißer ist als unsere Sonne. Die Oberflächentemperatur von Gomeisa liegt bei über 11.000 Kelvin, was ihn zu einem strahlungsstarken Objekt macht. Er ist als emittierender Be-Stern klassifiziert, was bedeutet, dass er Materie von seiner Äquatorregion in Form eines Gasrings in den Weltraum schleudert. Diese Scheibe aus Gas und Staub ist für das charakteristische Emissionsspektrum von Gomeisa verantwortlich und macht ihn zu einem lohnenden Studienobjekt für Astronomen.
Luytens Stern (GJ 273): Obwohl er mit bloßem Auge unsichtbar ist, ist Luytens Stern ein bemerkenswerter Bewohner des Kleinen Hundes. Er ist ein roter Zwergstern, ein relativ kühler und massearmer Stern, der nur etwa 12,4 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Dieser Stern ist auch als GJ 273 bekannt und erlangte große Aufmerksamkeit, als 2017 ein Planetensystem um ihn herum entdeckt wurde. Es wurden mehrere Planeten identifiziert, darunter GJ 273b und GJ 273c, die sich in der bewohnbaren Zone befinden könnten, in der flüssiges Wasser auf der Oberfläche existieren könnte. Aufgrund seiner relativen Nähe und seiner potenziell bewohnbaren Planeten ist Luytens Stern ein wichtiges Ziel für die Suche nach außerirdischem Leben.
HD 66141 (S Canis Minoris): HD 66141, besser bekannt als S Canis Minoris, ist ein faszinierender veränderlicher Stern im Kleinen Hund. Dieser Stern ist ein Mira-Veränderlicher, ein roter Riese am Ende seines Lebenszyklus, dessen Helligkeit in einem periodischen Rhythmus schwankt. Die Helligkeit von S Canis Minoris kann zwischen +6,6 und +11,7 mag variieren, eine Änderung, die mit einem Fernglas oder einem kleinen Teleskop leicht zu beobachten ist. Er hat eine Periode von etwa 336 Tagen, in der er sich aufbläht und wieder zusammenzieht, wodurch seine Helligkeit stark schwankt. Das Studium solcher Sterne hilft Astronomen, die letzten Phasen der Sternentwicklung besser zu verstehen.
VZ Canis Minoris: VZ Canis Minoris ist ein weiterer Mira-Veränderlicher im Sternbild Kleiner Hund. Ähnlich wie S Canis Minoris ist VZ Canis Minoris ein alter, roter Stern, dessen Helligkeit sich drastisch ändert. Seine Helligkeit variiert zwischen +12,6 und +16,9 mag, was ihn zu einem Ziel für Beobachter mit größeren Teleskopen macht. Dieser Stern hat eine Periode von 224 Tagen, was etwas kürzer ist als die von S Canis Minoris. Die Beobachtung von Mira-Veränderlichen wie VZ Canis Minoris trägt dazu bei, Modelle der späten Sternentwicklung zu verfeinern.
Prokyon (α Cmi) | Gomeisa (β Cmi) | ε Canis Minoris (ε Cmi) | G Canis Minoris (G Cmi) | B Canis Minoris (B Cmi) | |
---|---|---|---|---|---|
Rektaszension | 07h 39m 18s | 07h 27m 09s | 07h 46m 12s | 07h 27m 25s | 07h 23m 38s |
Deklination | +05° 13′ 30″ | +08° 17′ 22″ | +09° 06′ 42″ | +05° 16′ 05″ | +08° 39′ 34″ |
Magnitude | +0,34 | +2,89 | +4,99 | +5,22 | +5,76 |
abs. Helligkeit | +2,65 | -0,47 | +1,81 | +0,07 | +0,64 |
Spektralklasse | F5IV-V | B8Ve | G6.5III-IV | K4III | G8III |
Entfernung | 11,4 Lichtjahre | 338 Lichtjahre | 368 Lichtjahre | 409 Lichtjahre | 344 Lichtjahre |
Masse/M☉ | 1,49 | 3,4 | 2 | 1,8 | 2 |
Leuchtkraft/L☉ | 7,7 | 457 | 118 | 227 | 205 |
Temperatur/K | 6.550 | 11.750 | 5.200 | 4.300 | 4.900 |
Alter | 2,0 Mrd. Jahre | 160 Mio. Jahre | 2,7 Mrd. Jahre | 3,1 Mrd. Jahre | 1,5 Mrd. Jahre |
Metallizität | 1,2 | -0,07 | -0,03 | 0,08 | 0 |
3. Deep-Sky-Objekte

Im Sternbild Kleiner Hund (Canis Minor) gibt es im Vergleich zu anderen Konstellationen wie Orion oder Großer Hund überraschend wenig auffällige Deep-Sky-Objekte (DSO). Dies liegt daran, dass der Kleine Hund von einer dichten Ansammlung von Sternen dominiert wird, die zur Milchstraße gehören, was die Sicht auf weit entfernte Objekte erschwert. Dennoch gibt es einige bemerkenswerte DSOs, die für Amateurastronomen von Interesse sein könnten.
Die wenigen DSOs im Kleinen Hund bestehen hauptsächlich aus offenen Sternhaufen. Diese Haufen sind Ansammlungen von Sternen, die aus derselben molekularen Gas- und Staubwolke entstanden sind. Sie sind lose gravitativ gebunden und befinden sich in unserer Galaxie, der Milchstraße. Ein Beispiel ist der Sternhaufen NGC 2482. Es gibt auch einige Galaxien, aber diese sind aufgrund ihrer großen Entfernung und der umgebenden hellen Sterne sehr lichtschwach und schwer zu beobachten. Im Kleinen Hund gibt es keine spektakulären Nebel oder Kugelsternhaufen wie in anderen Regionen des Himmels.
Historisch gesehen hat der Kleine Hund aufgrund seiner DSO-Armut eine untergeordnete Rolle gespielt. Die Konstellation ist vor allem für ihren hellen Hauptstern Prokyon bekannt. Die meisten der wenigen DSOs im Sternbild wurden erst im 18. und 19. Jahrhundert katalogisiert, als leistungsstärkere Teleskope verfügbar wurden. Die Sichtbarkeit von DSOs im Kleinen Hund in Deutschland ist am besten in den kalten, klaren Winternächten, wenn die Luft am trockensten ist. Obwohl der Kleine Hund nahe am Himmelsäquator liegt, steht er hoch genug am Himmel, um von der nördlichen Hemisphäre aus gut beobachtet zu werden.
Kurzbiografien
NGC 2482:
NGC 2482 ist ein offener Sternhaufen, der am südöstlichen Rand des Kleinen Hundes liegt. Dieser Haufen wurde vom Astronomen Wilhelm Herschel entdeckt und im späten 18. Jahrhundert in seinem Katalog aufgenommen. Er besteht aus etwa 20 bis 30 Sternen, die lose durch die Schwerkraft miteinander verbunden sind. NGC 2482 befindet sich in einer Entfernung von etwa 4200 Lichtjahren von der Erde und hat eine scheinbare Helligkeit von etwa +7,6 mag, was ihn zu einem guten Ziel für kleinere Teleskope macht. Seine Sterne sind noch relativ jung und haben sich wahrscheinlich alle aus derselben Gas- und Staubwolke gebildet.
NGC 2508: Die Galaxie NGC 2508 ist ein Beispiel für ein sehr lichtschwaches Objekt im Kleinen Hund, das eine Herausforderung für Beobachter darstellt. Sie ist eine elliptische Galaxie, die sich in einer Entfernung von etwa 200 Millionen Lichtjahren von der Erde befindet. Ihre geringe scheinbare Helligkeit von +13,4 mag macht es fast unmöglich, sie mit kleineren Teleskopen zu sehen. Die Galaxie wurde erstmals 1886 von dem Astronomen Lewis Swift katalogisiert. Ihre Beobachtung erfordert einen dunklen, klaren Himmel und ein großes Teleskop.
NGC 2459: NGC 2459 ist ein weiterer offener Sternhaufen, der sich im Herzen des Sternbilds Kleiner Hund befindet. Er wurde ebenfalls von Wilhelm Herschel entdeckt. Mit einer scheinbaren Helligkeit von +10,4 mag ist er deutlich lichtschwächer als NGC 2482 und schwieriger zu beobachten. Dieser Haufen ist nicht so kompakt wie andere offene Sternhaufen und seine Sterne erscheinen eher verstreut. Die lockere Anordnung der Sterne in NGC 2459 legt nahe, dass der Haufen langsam auseinander driftet und sich auflöst, eine Entwicklung, die für viele offene Sternhaufen charakteristisch ist.
IC 483: Der offene Sternhaufen IC 483 ist ein noch lichtschwächeres und unauffälligeres Objekt im Kleinen Hund. Er ist Teil des Index-Katalogs (IC), der in den späten 1800er Jahren als Ergänzung zum New General Catalogue (NGC) erstellt wurde. Mit einer scheinbaren Helligkeit von +11,0 mag erfordert seine Beobachtung ein leistungsstärkeres Teleskop und optimale Beobachtungsbedingungen. Trotz seiner geringen Helligkeit ist IC 483 für Amateurastronomen eine lohnende Herausforderung und eine Übung in der Suche nach schwachen Deep-Sky-Objekten. Seine geringe Größe und seine verstreute Natur machen ihn zu einem eher unspektakulären, aber dennoch interessanten Objekt.
PGC 22359: PGC 22359 ist eine Galaxie, die ebenfalls in den Grenzen des Kleinen Hundes liegt. Als Teil des PGC-Katalogs (Principal Galaxies Catalogue) ist sie eine Galaxie, die in modernen Katalogen geführt wird. Diese Galaxie ist extrem lichtschwach und schwer zu beobachten. Ihre Helligkeit liegt weit über der Wahrnehmungsgrenze der meisten Amateurinstrumente. PGC 22359 ist von wissenschaftlicher Bedeutung für professionelle Astronomen, die Galaxienpopulationen in dieser Region des Himmels untersuchen. Ihre Existenz in einem Sternbild, das hauptsächlich für seine hellen Sterne bekannt ist, erinnert uns daran, wie viele Galaxien sich hinter den scheinbar leeren Räumen des Nachthimmels verbergen.
PGC 22441: Ähnlich wie PGC 22359 ist PGC 22441 eine weitere lichtschwache Galaxie im Kleinen Hund. Sie gehört ebenfalls zum PGC-Katalog. Ihre scheinbare Helligkeit und ihre geringe Größe machen sie zu einem Objekt, das fast ausschließlich mit professionellen Teleskopen fotografiert werden kann. Diese Galaxien sind für die Amateurastronomie kaum von Interesse, da sie nur als winzige, nebelhafte Flecken in sehr großen Teleskopen erscheinen, wenn überhaupt. Sie dienen als Indikatoren dafür, dass auch in den scheinbar "leeren" Himmelsregionen Galaxien vorhanden sind, die die Größe unseres sichtbaren Universums ausmachen.
Name | Magnitude | Position (RA/DE) | Art der DSO | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
NGC 2482 | +7,6 | 07h 56m 40s / +04° 17′ 30″ | Offener Sternhaufen | Ein offener Sternhaufen, der aus etwa 20 bis 30 Sternen besteht. |
NGC 2459 | +10,4 | 07h 50m 30s / +06° 02′ 00″ | Offener Sternhaufen | Ein kleiner, lichtschwacher Haufen mit einer lockeren Struktur. |
NGC 2508 | +13,4 | 08h 00m 06s / +08° 22′ 48″ | Elliptische Galaxie | Eine sehr schwache, entfernte Galaxie, die nur mit großen Teleskopen beobachtet werden kann. |
IC 483 | +11,0 | 07h 56m 02s / +08° 10′ 36″ | Offener Sternhaufen | Ein kompakter, lichtschwacher Sternhaufen aus dem Index-Katalog. |
PGC 22359 | +14,2 | 07h 53m 48s / +06° 46′ 00″ | Galaxie | Eine extrem lichtschwache Galaxie, die nur für die Astrofotografie geeignet ist. |
PGC 22441 | +15,5 | 07h 57m 48s / +06° 31′ 00″ | Galaxie | Eine sehr weit entfernte Galaxie, die mit Amateurinstrumenten nicht sichtbar ist. |
PGC 22442 | +15,2 | 07h 57m 54s / +06° 34′ 00″ | Galaxie | Eine weitere sehr schwache Galaxie, die nahe bei PGC 22441 liegt. |
4. Besonderheiten
Exoplaneten: Die Suche nach Exoplaneten ist eines der spannendsten Gebiete der modernen Astronomie, und auch der Kleine Hund spielt dabei eine Rolle. Der rote Zwerg Luytens Stern (GJ 273), der sich in unmittelbarer Nähe zu unserem Sonnensystem befindet, hat ein Planetensystem, das mit der radialen Geschwindigkeitsmethode entdeckt wurde. Zwei Planeten, GJ 273b und GJ 273c, umkreisen diesen Stern, wobei GJ 273b als "Super-Erde" gilt und sich in der bewohnbaren Zone seines Sterns befindet. Das bedeutet, dass auf ihm theoretisch flüssiges Wasser existieren könnte, was ihn zu einem wichtigen Ziel für zukünftige Forschungen macht, die nach Anzeichen von Leben suchen.
Astronomische Ereignisse und Begebenheiten: In der Vergangenheit gab es im Kleinen Hund keine dokumentierten Supernova-Explosionen, die mit bloßem Auge sichtbar waren. Dies liegt daran, dass das Sternbild keine massereichen Sterne enthält, die am Ende ihres Lebens explodieren würden. Dennoch gab es im Jahr 1928 eine bemerkenswerte Beobachtung, als der Hauptstern Prokyon einen Flare (ein plötzlicher Helligkeitsausbruch) erlebte, der seine Leuchtkraft für kurze Zeit erhöhte. Ein solches Phänomen, bekannt als Sternenflare, ist bei anderen Sternen häufiger, aber bei Prokyon war es eine seltene Begebenheit, die Astronomen die Möglichkeit gab, die physikalischen Prozesse auf der Sternoberfläche genauer zu untersuchen.
Außergewöhnliche Sterne: Abgesehen von den bereits erwähnten Mehrfach- und veränderlichen Sternen gibt es im Kleinen Hund andere außergewöhnliche Sterntypen. Ein Beispiel ist HR 2845, ein Stern der Spektralklasse F0, der in der astronomischen Forschung eine Rolle spielt, weil er als Referenzstern für die Messung von Sterntemperaturen und -helligkeiten verwendet wird. Ein weiterer interessanter Stern ist HD 66141, der ein Mira-Veränderlicher ist und seine Helligkeit in einem langen, regelmäßigen Zyklus ändert. Seine Helligkeit kann sich um mehrere Größenordnungen ändern, was ihn zu einem beliebten Ziel für Amateurastronomen macht, die die Veränderungen am Himmel verfolgen. Die Beobachtung solcher Sterne hilft uns zu verstehen, wie Sterne am Ende ihres Lebens Materie in den Weltraum zurückführen, was zur Bildung neuer Sterne beiträgt.
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