1.Allgemeines
Astronomischer Name: Scutum
Rektaszension: 18 21 36 bis 18 59 10
Deklination: −15° 56′ 37″ bis −3° 50′ 01″
Beobachtungszeit Mitteleuropa: Sommer
Fläche: 109,114

Das Sternbild Schild (lateinisch: Scutum) ist eine kleine, aber sternenreiche Konstellation, die im nördlichen Himmelsbereich liegt. Anders als viele andere Sternbilder hat es keine Wurzeln in der antiken Mythologie. Es wurde erst 1684 vom polnischen Astronomen Johannes Hevelius zu Ehren des polnischen Königs Jan III. Sobieski geschaffen, der in der Schlacht am Kahlenberg die Osmanen besiegte. Hevelius nannte es ursprünglich Scutum Sobiescianum, was „Schild des Sobieski“ bedeutet. Dies machte den Schild zu einem der wenigen modernen Sternbilder mit einem historischen Hintergrund, der nicht in der antiken Mythologie verwurzelt ist.
Die Bedeutung des Schildes hat sich seit seiner Benennung kaum verändert. In der modernen Astronomie dient es als Orientierungspunkt, um das Sternenfeld der Milchstraße in dieser Region zu untersuchen. Obwohl es kein Tierkreiszeichen ist, liegt es im Herzen der galaktischen Ebene. Dies macht es zu einem idealen Gebiet, um die Struktur unserer Galaxie zu erforschen.
Von Deutschland aus ist das Sternbild Schild in den Sommermonaten am besten zu sehen. Es liegt zwischen den prominenten Sternbildern Adler und Schütze. Da das Sternbild Scutum sehr klein und unauffällig ist, ist es am einfachsten, es in einer dunklen Nacht an einem Ort ohne Lichtverschmutzung zu finden, indem man sich an den benachbarten, helleren Sternen orientiert.
2. Sterne
Doppelsterne: Die meisten Sterne im Schild sind für das bloße Auge unsichtbar, aber mit einem Teleskop lassen sich einige faszinierende Doppelsterne entdecken. Ein Beispiel ist HR 6670, ein Doppelsternsystem in der Nähe des offenen Sternhaufens Wild Duck. Die beiden Sterne umkreisen sich gegenseitig in einem engen Orbit.
Veränderliche Sterne: Das Sternbild Schild ist besonders reich an veränderlichen Sternen, deren Helligkeit sich im Laufe der Zeit ändert. Der bekannteste ist der Schild-Veränderliche (Delta Scuti), der den Prototyp einer ganzen Klasse von veränderlichen Sternen darstellt, die als Delta-Scuti-Sterne bekannt sind. Diese Sterne sind Riesensterne, deren Helligkeit aufgrund von Schwingungen in ihrer Hülle innerhalb von Stunden oder Tagen schwankt. Ein weiterer bemerkenswerter veränderlicher Stern im Schild ist R Scuti, ein gelb-weißer Überriese, dessen Helligkeit sich dramatisch ändert und ein wichtiges Studienobjekt für Astronomen ist.
Besondere Sterne: Das Schild enthält einige der bemerkenswertesten Sterne in der gesamten Milchstraße. Einer der größten bekannten Sterne, der rote Hyperriese UY Scuti, befindet sich in diesem Sternbild. UY Scuti ist so groß, dass seine Hülle die Umlaufbahn des Jupiters und sogar des Saturns umfassen würde, wenn er in die Mitte unseres Sonnensystems gestellt würde. Ein weiterer besonderer Stern ist der Schild-Veränderliche (Delta Scuti), der eine ganze Klasse von pulsationsveränderlichen Sternen darstellt.
Die hellsten Sterne
Name | Magnitude | Position (RA/DE) | Spektralklasse | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
α Sct (Unukalhai) | 3,85 | 18h 35m 13s / -08° 14' 41" | K2 III | Oranger Riese |
β Sct | 4,22 | 18h 47m 10s / -12° 14' 00" | G4 Ib-II | Gelber Überriese |
δ Sct | 4,60 - 4,79 | 18h 42m 16s / -09° 03' 09" | F5 IIIp | Prototyp eines Delta-Scuti-Veränderlichen |
γ Sct | 4,67 | 18h 29m 12s / -14° 33' 56" | G8 III | Gelber Riese |
η Sct | 4,83 | 18h 57m 04s / -05° 50' 37" | K1 III | Oranger Riese |
ε Sct | 4,88 | 18h 43m 31s / -08° 16' 31" | G8 II | Heller gelber Riese |
ζ Sct | 4,95 | 18h 45m 05s / -05° 57' 25" | G9 II | Heller gelber Riese |
HD 173021 | 4,99 | 18h 43m 51s / -06° 46' 30" | B6 IV | Bläulich-weißer Unterriese |
Kurzbiografien
UY Scuti: UY Scuti ist ein roter Hyperriese, der zu den größten und leuchtkräftigsten Sternen zählt, die Astronomen jemals entdeckt haben. Mit einem geschätzten Radius, der das 1.700-fache des Sonnenradius übersteigt, würde seine Hülle die Umlaufbahn des Jupiters umschließen. UY Scuti liegt in einer Entfernung von rund 9.500 Lichtjahren zur Erde. Der Stern befindet sich in einem gas- und staubreichen Gebiet der Milchstraße und ist von einer dichten, staubigen Hülle umgeben. Seine enorme Größe und Leuchtkraft machen ihn zu einem faszinierenden Forschungsobjekt.
Alpha Scuti (Io): Alpha Scuti, auch bekannt als Io, ist der hellste Stern im Sternbild Schild. Es handelt sich um einen orangen Riesen, der etwa 400 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Obwohl er der hellste Stern des Sternbildes ist, ist er nur mäßig hell und für das bloße Auge nur unter guten Beobachtungsbedingungen sichtbar. Io ist etwa 17-mal leuchtkräftiger als unsere Sonne. Seine scheinbare Helligkeit wird durch seine Entfernung und die interstellare Extinktion beeinflusst, was es schwierig macht, ihn am Himmel zu erkennen.
R Scuti: R Scuti ist ein gelb-weißer Überriese und ein bekannter veränderlicher Stern. Er gehört zur seltenen Klasse der RV-Tauri-Veränderlichen, deren Helligkeitsschwankungen auf unregelmäßige Pulsationen zurückzuführen sind. Der Stern durchläuft eine Phase, in der er sich alle 140 Tage um etwa eine Magnitude in seiner Helligkeit ändert. Er ist einer der am intensivsten untersuchten veränderlichen Sterne. R Scuti befindet sich in einer staubigen Region und seine Helligkeitsschwankungen sind für Astronomen von großer Bedeutung.
Beta Scuti (HIP 92420): Beta Scuti ist ein binärer Stern und der zweithellste Stern im Sternbild Schild. Der Hauptstern ist ein gelber Riese, der etwa 1.200 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Die Hauptkomponente ist ein gelber Stern, der in einem weiten Abstand von einem Stern, der wahrscheinlich ein Zwergstern ist, umkreist wird. Das System ist ein wichtiger Orientierungspunkt, um das Sternbild zu finden.
Delta Scuti: Delta Scuti ist ein pulsierender, veränderlicher Stern und der Prototyp für eine ganze Klasse von variablen Sternen, die als Delta-Scuti-Sterne bekannt sind. Diese Sterne sind in der Regel A- oder F-Sterne, die sich auf dem Weg zum Riesenstern befinden. Die Helligkeitsschwankungen von Delta Scuti werden durch Schwingungen in seiner inneren Struktur verursacht und sind von großer Bedeutung für die Asteroseismologie, die das Innere von Sternen studiert.
Gamma Scuti: Gamma Scuti ist ein blassgelber, weißer Riese im Sternbild Schild. Er ist etwa 50-mal leuchtkräftiger als die Sonne. Obwohl er der dritthellste Stern im Sternbild ist, ist er nur mäßig hell. Er ist ein wichtiger Stern, um die Helligkeitsskala für die visuelle Beobachtung zu kalibrieren.
Alpha Scuti (Io) | R Scuti | UY Scuti | Beta Scuti (HIP 92420) | |||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Rektaszension | 18 h 35 m 12,42776 s | 18 h 47 m 28,95 s | 18h 27m 36,533s | 18 h 47 m 10,474s | ||||
Deklination | -08 14' 38.6529" | -05 42' 18,5" | -12 27' 58,8893" | -04 44' 52,34" | ||||
Magnitude | 3,83 | 4,2-8,6 | 11,2 | 4.22 | ||||
abs. Helligkeit | -0,08 | ? | ? | -2,99 | ||||
Spektralklasse | K3III | G0Iae-K2p(M3)Ibe | M2-M4Ia-Iab | G4IIa | ||||
Entfernung | 199 | 4000 | 5000 +- 1200 | 670 +-50 | ||||
Masse/M | 1,33 | ? | ? | ? | ||||
Leuchtkraft/L | 186 | 9400 | ? | 1315 +-186 | ||||
Temperatur/K | 4315 | 4500 | ? | 4,951 | ||||
Alter | ? | ? | ? | ? | ||||
Metallizitaet | -0,04 | -0,4 | ? | -0,16 |
3. Deep-Sky-Objekte

Das unscheinbare Sternbild Schild (Scutum), das zwischen den prominenten Sternbildern Schütze und Adler liegt, mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken, ist aber ein wahres Schatzkästchen für Deep-Sky-Objekte (DSOs). Die Region liegt mitten in der Milchstraßenebene, was eine außergewöhnliche Dichte an Sternhaufen, Nebeln und Galaxien bedeutet. Für Amateurastronomen und Astrofotografen ist der Schild daher ein lohnendes Ziel, insbesondere in den dunklen Sommernächten.
Deep-Sky-Objekte sind astronomische Objekte außerhalb unseres Sonnensystems, die nicht zu den Einzelsternen gehören. Im Sternbild Schild finden wir vor allem drei Haupttypen: Offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen und Nebel. Offene Sternhaufen sind lose Ansammlungen junger Sterne, die sich aus derselben Gas- und Staubwolke gebildet haben. Kugelsternhaufen hingegen sind sehr alte, dichte Kugeln aus Tausenden bis Millionen von Sternen. Nebel sind interstellare Wolken aus Gas und Staub, in denen neue Sterne entstehen (Emissionsnebel) oder die einfach das Licht benachbarter Sterne reflektieren (Reflexionsnebel).
Das Sternbild Schild ist auch von großer wissenschaftlicher Bedeutung. Es liegt im Bereich des Scutum-Zentaurus-Arms der Milchstraße, einem der wichtigsten spiralförmigen Arme unserer Galaxie. Die Beobachtung von DSOs in diesem Bereich hilft Wissenschaftlern, die Struktur und Entwicklung der Milchstraße zu verstehen. Forscher untersuchen hier die Metallizität von Sternhaufen, um die chemische Entwicklung unserer Galaxie nachzuvollziehen. Das Studium der Nebel gibt Aufschluss über Sternentstehungsregionen, während die Dichteverteilung der Objekte Rückschlüsse auf die Verteilung von Dunkler Materie zulässt.
Für Amateure sind die zahlreichen offenen Sternhaufen die attraktivsten Ziele. Sie sind oft hell und lassen sich schon mit kleinen Teleskopen gut auflösen. Ein Paradebeispiel ist der Wilde-Enten-Haufen (M11), der als einer der schönsten offenen Haufen am Himmel gilt. Auch der Kugelsternhaufen M26 ist ein leicht zu findendes Objekt. Größere Teleskope zeigen die Kugelform deutlicher und lassen einzelne Sterne am Rand erkennen. Auch einige Nebel, wie der Schmetterlingsnebel (IC 1295), sind zugänglich.
Für Geräte wie den Vespera II oder den Stellina 50 eignen sich die helleren und kompakteren Objekte besonders gut. Ihre spezielle Optik und Bildverarbeitungssoftware sind ideal, um visuell schwächere Objekte sichtbar zu machen. Sie können die oft kontrastärmeren Nebel und die feinen Strukturen von Galaxien besser erfassen. Objekte wie M11 und M26 sind hier besonders gut geeignet, da sie sowohl eine beeindruckende visuelle Größe als auch eine hohe Helligkeit aufweisen, was die Beobachtung und Fotografie erleichtert.
Kurzbiografien
Messier 11 (Der Wilde-Enten-Haufen): M11, auch bekannt als der Wilde-Enten-Haufen, ist einer der beeindruckendsten offenen Sternhaufen am Himmel. Seinen Namen verdankt er seiner charakteristischen Form, die an eine Gruppe fliegender Enten erinnert. Der Haufen enthält über 2.900 Sterne und ist mit einem Alter von rund 250 Millionen Jahren relativ jung. Er ist so hell, dass er bereits mit einem Fernglas als nebliger Fleck erkennbar ist. M11 ist für Amateurastronomen ein sehr beliebtes Ziel, da seine Dichte und Größe eine beeindruckende visuelle Erfahrung bieten. Er liegt am Rand des Scutum-Zentaurus-Arms der Milchstraße und ist daher ein wichtiger Indikator für die galaktische Struktur.
Messier 26: M26 ist ein offener Sternhaufen, der deutlich kleiner und weniger dicht ist als sein berühmter Nachbar M11. Er wurde 1764 von Charles Messier entdeckt, obwohl er mit einer scheinbaren Helligkeit von 8,0 mag schwieriger zu beobachten ist. Er enthält etwa 90 Sterne und befindet sich in einer Entfernung von rund 5.000 Lichtjahren. Das Besondere an M26 ist die auffällige Leere in seiner Mitte, die durch eine interstellare Staubwolke verursacht wird. Diese Wolke absorbiert das Licht der dahinter liegenden Sterne und schafft einen dunklen Fleck im Zentrum des Haufens.
NGC 6649: Dieser offene Sternhaufen ist ein relativ unbekanntes Objekt im Sternbild Schild, aber nicht weniger interessant. NGC 6649 befindet sich in einem sehr sternreichen Feld der Milchstraße und ist daher von vielen Hintergrundsternen umgeben. Der Haufen selbst ist relativ klein und besteht aus etwa 30 Sternen. Seine visuelle Helligkeit beträgt 9,8 mag, was ihn zu einem guten Ziel für mittelgroße Teleskope macht. In NGC 6649 wurde ein Cepheid-Stern entdeckt, der zur Entfernungsbestimmung in der Galaxie verwendet wird.
IC 1295 (Schmetterlingsnebel): Der Schmetterlingsnebel ist ein planetarischer Nebel, der zu den schönsten Objekten im Sternbild Schild zählt. Er ist das Überbleibsel eines sonnenähnlichen Sterns, der am Ende seines Lebenszyklus seine äußeren Hüllen abgestoßen hat. Diese Hüllen werden durch die ultraviolette Strahlung des zentralen Weißen Zwergs zum Leuchten angeregt. Der Nebel erscheint in seiner charakteristischen Schmetterlingsform, was ihn zu einem beliebten Fotomotiv macht. Obwohl er visuell schwer zu erkennen ist, offenbart er in Langzeitbelichtungen seine atemberaubende Schönheit und komplexe Struktur.
NGC 6613 (Offener Sternhaufen): Dieser Sternhaufen ist auch als Trumpler 31 bekannt und gehört zu den älteren offenen Sternhaufen im Schild. Mit einem Alter von über einer Milliarde Jahren ist er deutlich älter als M11. Seine Sterne sind daher bereits weit voneinander entfernt, was ihn visuell weniger beeindruckend macht. Er ist ein gutes Beispiel für einen sich auflösenden Haufen, dessen Sterne sich allmählich in der Milchstraße verteilen. Die Helligkeit von NGC 6613 liegt bei 10,2 mag, was ihn zu einem Objekt für größere Amateur-Teleskope macht.
RCW 144 (Emissionsnebel): RCW 144 ist ein ausgedehnter Emissionsnebel, der sich in den Tiefen des Sternbilds Schild befindet. Emissionsnebel sind Gaswolken, die durch die energiereiche Strahlung heißer, junger Sterne zum Leuchten angeregt werden. RCW 144 ist eine aktive Sternentstehungsregion, in der neue Sterne geboren werden. Er ist nur schwer visuell zu beobachten und wird hauptsächlich von Astrofotografen mit speziellen Schmalbandfiltern aufgenommen, um seine feinen Filamentstrukturen und leuchtenden Wasserstoffregionen sichtbar zu machen.
NGC 6683:
Ein weiterer offener Sternhaufen im Sternbild Schild, der oft im Schatten seiner berühmteren Nachbarn steht. NGC 6683 ist ein kompakter, sternreicher Haufen mit einer Helligkeit von 11,2 mag. Er ist deutlich kleiner als M11 und M26 und erfordert ein Teleskop mit größerer Öffnung. Er ist ein gutes Beispiel für einen dicht gepackten Haufen, in dem die Sterne in unmittelbarer Nähe zueinanderstehen. Er wurde 1784 von William Herschel entdeckt und liegt in einem Feld der Milchstraße, das reich an dunklen Nebeln ist.
Name | Magnitude | Position (RA/DE) | Art | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|
M11 (Wildentenhaufen) | 6,3 | 18h 51m 05s / -06° 16' 12" | Offener Sternhaufen | Sehr reichhaltiger und kompakter offener Haufen |
M26 | 8 | 18h 45m 15s / -09° 24' 30" | Offener Sternhaufen | Enthält einen planetarischen Nebel (nicht Messier) |
NGC 6712 (M18 - liegt an der Grenze) | 7,5 | 18h 19m 59s / -17° 06' 00" | Offener Sternhaufen | (Wird oft dem Schützen zugeordnet) |
IC 4725 (M25 - liegt an der Grenze) | 4,6 | 18h 31m 48s / -19° 15' 00" | Offener Sternhaufen | (Wird oft dem Schützen zugeordnet) |
NGC 6664 | 7,8 | 18h 36m 33s / -08° 11' 29" | Offener Sternhaufen | Ziemlich heller offener Haufen |
NGC 6683 | 9,6 | 18h 42m 13s / -06° 12' 45" | Offener Sternhaufen | Kleiner, kompakter Haufen |
NGC 6694 (M26) | 8 | 18h 45m 15s / -09° 24' 30" | Offener Sternhaufen | (Doppelte Nennung, da oft mit M26 identifiziert) |
NGC 6704 | 9,2 | 18h 50m 46s / -05° 12' 18" | Offener Sternhaufen | Lockerer Haufen |
NGC 6705 (M11) | 6,3 | 18h 51m 05s / -06° 16' 12" | Offener Sternhaufen | (Doppelte Nennung, da Messier-Objekt) |
NGC 6755 | 8,6 | 19h 09m 58s / -04° 16' 00" | Offener Sternhaufen | Reichhaltiger Haufen |
IC 1287 | 10,7 | 18h 31m 12s / -10° 47' 00" | Reflexionsnebel | Bläulicher Nebel um Sterne |
Westerhout 43 | ~12 | 18h 41m 00s / -02° 00' 00" | H-II-Region | Riesiges Sternentstehungsgebiet (schwer zu beobachten) |
Das Sternbild Schild, obwohl es zu den kleinsten des Himmels gehört, ist ein Hotspot für astronomische Phänomene und besondere Objekte. Seine Lage in der Milchstraßenebene macht es zu einem idealen Studienobjekt für Phänomene, die mit der Struktur unserer Galaxie zusammenhängen.
Meteorstrom:Ein herausragendes Merkmal ist der Meteorstrom der August-Scutiden, die in der Nacht vom 1. auf den 2. August aktiv sind. Dieser Strom ist mit etwa 15 bis 20 Meteoren pro Stunde nicht besonders ergiebig, bietet aber eine zusätzliche Beobachtungsmöglichkeit in dieser Region. Die Radiant der Meteore liegt nahe des Sterns Alpha Scuti.
Exoplaneten: Das Sternbild Schild ist auch die Heimat einiger bemerkenswerter Exoplaneten. Ein bekanntes Beispiel ist der Exoplanet HD 17156 b, ein heißer Gasriese, der einen gelben Stern umkreist. Er ist für seine exzentrische Umlaufbahn bekannt und war einer der ersten Exoplaneten, die mit der Transitmethode entdeckt wurden. Solche Entdeckungen in dieser Region sind von großer Bedeutung für die Forschung.
Ein ganz besonderer Stern im Schild ist der Doppelstern UY Scuti. Er war lange Zeit als einer der größten bekannten Sterne bekannt, ist jedoch in den letzten Jahren durch neuere Messungen in der Rangliste etwas nach hinten gerückt. Trotzdem ist UY Scuti immer noch ein Riesenstern mit einem Radius von etwa 1.700 Sonnenradien. Er ist ein leuchtender roter Überriese, dessen Masse und Größe das Ende seines Lebenszyklus ankündigen.
Eine weitere Besonderheit ist das Vorkommen von Dunkelnebeln und Gasfilamenten, die das Licht der dahinter liegenden Sterne absorbieren. Diese Regionen sind oft die Geburtsstätten neuer Sterne. Ein bekanntes Beispiel ist der Barnard-Nebel 111, der sich als dunkle Silhouette gegen den sternreichen Hintergrund der Milchstraße abzeichnet. Sie geben Astronomen Aufschluss über die Verteilung von Materie in unserer Galaxie.
5. Bilder

