1.Allgemeines


Astronomischer Name: Canes Venatici

Rektaszension: 12 06 22 bis 14 07 33

Deklination: +27° 50′ 38″ bis +52° 21′ 35″

Beobachtungszeit Mitteleuropa: Frühjahr

Fläche: 465,194


Das Sternbild Jagdhunde, lateinisch Canes Venatici, ist ein kleines, aber bemerkenswertes Sternbild am nördlichen Himmel. Obwohl es keine prominenten hellen Sterne wie der Große Wagen enthält, ist es für Astronomen und Sternfreunde von Interesse. Es befindet sich zwischen den Sternbildern Großer Bär (Ursa Major) und Bärenhüter (Bootes).


Im Gegensatz zu vielen antiken Sternbildern hat Canes Venatici keine tief verwurzelte Mythologie aus der Antike. Es wurde relativ spät in die Himmelskarte eingefügt. Der polnische Astronom Johannes Hevelius führte es im 17. Jahrhundert in seinem Atlas „Firmamentum Sobiescianum“ ein. Er stellte die beiden Hunde dar, die der Bärenhüter (Bootes) an der Leine hält, um den Großen Bären (Ursa Major) über den Himmel zu jagen. Die Namen der beiden Hunde sind Asterion (der Stern Cor Caroli) und Chara, die jedoch heute keine offizielle Verwendung mehr finden.


Früher hatte das Sternbild keine besondere astronomische oder navigatorische Bedeutung, da es zu neu war, um in der alten Seefahrt oder Landwirtschaft eine Rolle zu spielen. Seine Entstehung ist ein Beispiel für die dynamische Natur der Himmelskartografie, bei der neue Sternbilder geschaffen wurden, um Lücken am Himmel zu füllen.


Heute ist Canes Venatici bei Amateurastronomen beliebt, die nach Galaxien suchen. Es ist ein Fenster in die Tiefen des Universums und beherbergt einige der schönsten Spiralgalaxien am Nachthimmel. Es erinnert uns daran, dass der Himmel nicht nur aus den Geschichten der Antike besteht, sondern auch ein ständiger Gegenstand der Entdeckung und wissenschaftlichen Neugier ist.


2. Sterne


Doppelsterne und Veränderliche : Der hellste und bekannteste Stern in den Jagdhunden ist Cor Caroli (α Canum Venaticorum). Sein Name bedeutet „Karls Herz“ und wurde zu Ehren des englischen Königs Karl I. oder II. gegeben. Cor Caroli ist ein Doppelsternsystem, das bereits mit einem kleinen Teleskop beobachtet werden kann. Es besteht aus zwei Komponenten: einem hellen, weißlichen Hauptstern der Spektralklasse A und einem schwächeren Begleiter. Der Hauptstern, Cor Caroli A, ist zudem ein veränderlicher Stern vom Typ Alpha-2-Canum-Venaticorum, der Helligkeitsschwankungen aufweist, die durch seine ungewöhnliche chemische Zusammensetzung und ein starkes Magnetfeld verursacht werden.


Ein weiteres bemerkenswertes Doppelsternsystem ist La Superba (Y Canum Venaticorum). Dieser Stern ist ein auffälliges Beispiel für einen Kohlenstoffstern, der zu den kühlsten Sternen der Spektralklasse C gehört. Seine Hülle ist reich an Kohlenstoff, was ihm eine tiefrote Farbe verleiht. La Superba ist auch ein veränderlicher Stern, dessen Helligkeit über einen langen Zeitraum schwankt. Er ist einer der rotsten Sterne, die mit bloßem Auge oder einem Fernglas beobachtet werden können und erinnert an ein glühendes Kohlenstück.


Auch wenn die meisten Sterne in Canes Venatici weniger bekannt sind, gibt es noch weitere bemerkenswerte Objekte. Dazu gehört der Stern 24 Canum Venaticorum, ein weiterer veränderlicher Stern, der ebenfalls ein Doppelsternsystem bildet. Die Beobachtung solcher Sterne trägt dazu bei, das Verständnis über Sternentwicklung, innere Strukturen und die Mechanismen von Sternschwingungen zu vertiefen.


Die hellsten Sterne

Name Magnitude Position (RA/DE) Spektralklasse Besonderheiten
α CVn (Cor Caroli) 2,89 12h 56m 01s / +38° 19' 06" A0 VpSi Spektroskopischer Doppelstern, Prototyp eines veränderlichen Sterns
β CVn (Chara) 4,26 12h 33m 45s / +41° 21' 27" G0 V Gelber Hauptreihenstern
γ CVn (La Superba) 4,80 - 6,3 13h 47m 32s / +40° 51' 46" C5, 4 J Roter, halbregelmäßig veränderlicher Stern
24 CVn 4,68 13h 05m 42s / +51° 50' 32" K3 III Oranger Riese
AM CVn 11,4 - 14,0 12h 34m 54s / +26° 16' 04" He Prototyp eines kataklysmischen Veränderlichen
20 CVn 4,72 12h 54m 54s / +41° 47' 07" A3 IV-V Weißer Unterriese/Hauptreihenstern
5 CVn 4,76 12h 27m 37s / +41° 42' 53" G0 V Gelber Hauptreihenstern
M51 (NGC 5194) - Kernbereich ~9 13h 29m 53s / +47° 11' 43" - Kern der Whirlpool-Galaxie (nicht einzelner Stern)

Kurzbiografien


Cor Caroli (α Canum Venaticorum): Cor Caroli, der hellste Stern der Jagdhunde, ist ein faszinierendes Doppelsternsystem, das bereits mit kleinen Teleskopen in seine zwei Komponenten aufgelöst werden kann. Der Name bedeutet "Karls Herz" und wurde dem Stern zu Ehren von König Karl II. von England gegeben. Der Hauptstern ist ein veränderlicher Stern vom Typ Alpha-2-Canum-Venaticorum, dessen Helligkeit in einem Zyklus von 5,5 Tagen leicht schwankt. Diese Schwankungen werden durch ein starkes Magnetfeld und eine ungewöhnliche Verteilung von Metallen in seiner Atmosphäre verursacht. Cor Caroli liegt etwa 110 Lichtjahre von uns entfernt und ist ein leuchtender weißlicher Stern, der das Zentrum des Sternbildes markiert. Seine astronomische Bedeutung liegt in der Erforschung der physikalischen Prozesse, die zu solchen periodischen Helligkeitsschwankungen führen.


La Superba (Y Canum Venaticorum): La Superba ist einer der beeindruckendsten Sterne am Nachthimmel, obwohl er nicht besonders hell ist. Als ein Kohlenstoffstern leuchtet er in einem tiefen, rötlichen Schein, der an ein glühendes Kohlenstück erinnert. Der Name "La Superba" wurde ihm aufgrund seiner intensiven Farbe und seiner Schönheit von dem italienischen Astronomen Angelo Secchi verliehen. Er ist ein veränderlicher Stern, dessen Helligkeit über einen Zeitraum von etwa 160 Tagen schwankt. Seine außergewöhnliche Färbung entsteht durch die hohe Konzentration von Kohlenstoff in seiner äußeren Atmosphäre, die das Licht in kürzeren Wellenlängen absorbiert und nur das rote Licht passieren lässt. La Superba ist ein alter, sterbender Stern, der sich in der späten Phase seiner Entwicklung befindet und etwa 710 Lichtjahre entfernt ist.


Chara (β Canum Venaticorum): Chara ist der zweithellste Stern in den Jagdhunden und der einzige, der eine mythische Bedeutung in dem relativ jungen Sternbild hat, da er einen der beiden Jagdhunde des Bärenhüters repräsentiert. Dieser Stern ist in seiner Beschaffenheit der Sonne sehr ähnlich, was ihn zu einem interessanten Untersuchungsobjekt macht. Chara ist ein gelber Zwergstern der Spektralklasse G, der eine ähnliche Temperatur, Leuchtkraft und Größe wie unsere Sonne aufweist. Er befindet sich in einer Entfernung von etwa 27 Lichtjahren und ist damit relativ nah an der Erde. Obwohl er nicht so spektakulär ist wie andere Sterne des Sternbildes, bietet Chara ein wichtiges Vergleichsobjekt für die Erforschung der Sonne und anderer sonnenähnlicher Sterne.


24 Canum Venaticorum: 24 Canum Venaticorum ist ein weiteres interessantes Doppelsternsystem in den Jagdhunden. Es besteht aus zwei Komponenten, die sich gegenseitig umkreisen und eine gemeinsame Masse von etwa dem 1,8-fachen der Sonne haben. Der Hauptstern ist ein veränderlicher Stern des Typs Delta-Scuti, was bedeutet, dass seine Helligkeit in sehr kurzen, unregelmäßigen Perioden schwankt. Diese schnellen Helligkeitsänderungen sind auf radiale und nicht-radiale Schwingungen in der Sternatmosphäre zurückzuführen. Solche Sterne sind von großer Bedeutung für die Asteroseismologie, die die innere Struktur von Sternen durch die Analyse ihrer Schwingungen erforscht. 24 Canum Venaticorum befindet sich in einer Entfernung von rund 270 Lichtjahren.


10 Canum Venaticorum: 10 Canum Venaticorum ist ein markanter Stern, der sich durch seine Spektralklasse F und eine etwas höhere Temperatur als unsere Sonne auszeichnet. Er wird oft als "Weißer Zwergstern" bezeichnet, obwohl er sich noch in der Hauptreihe befindet. Dieser Stern ist ein bekanntes Beispiel für einen spektroskopischen Doppelstern, bei dem die beiden Komponenten so dicht beieinander sind, dass sie nur durch die Analyse ihrer Spektren als zwei separate Sterne erkannt werden können. Die gegenseitige Anziehungskraft der Sterne erzeugt eine periodische Verschiebung der Spektrallinien, die den Nachweis der Doppelsternnatur ermöglicht. 10 Canum Venaticorum ist etwa 35 Lichtjahre entfernt und bietet Astronomen Einblicke in die Dynamik von eng gebundenen Sternsystemen.


RS Canum Venaticorum: RS Canum Venaticorum ist der Prototyp für eine ganze Klasse von veränderlichen Sternen, die nach ihm benannt wurden: die RS-Canum-Venaticorum-Sterne. Es handelt sich hierbei um ein enges Doppelsternsystem, bei dem die Sterne sehr schnell umeinander kreisen. Der Helligkeitswechsel dieser Sterne wird durch große, dunkle Sternflecken verursacht, die sich auf der Oberfläche der Sterne befinden und durch ihre Rotation in und aus unserer Sichtlinie bewegt werden. Diese Sternflecken sind wesentlich größer und aktiver als die Sonnenflecken auf unserer Sonne. Die Beobachtung von RS Canum Venaticorum und ähnlichen Sternen liefert wichtige Informationen über die Magnetfeldaktivität und die Sternatmosphären in Doppelsternsystemen.



La Superba 10 Canum Venaticorum Cor Caroli Chara
Rektaszension 12h 45m 07,826s 12 h 44 m 59,405 s ? 12 h 33 m 44,54
Deklination +45 26' 24,899" +39 16' 44.10" ? +41 21' 26.92
Magnitude 4,87 5,95 2,8 4,25
abs. Helligkeit ? 4,76 ? 4,64
Spektralklasse C5,4J(N3) G0 V A0 G0 V
Entfernung 1000 57 107 27
Masse/M ? 0,87 3 0,97
Leuchtkraft/L 4850 ? 113 ?
Temperatur/K 2750 5970 11450 6,01
Alter ? 6,3 Mrd. ? ?
Metallizitaet ? -0,53 ? 0,2+-0,01

3. Deep-Sky-Objekte


Im Sternbild Jagdhunde (Canes Venatici) finden sich zahlreiche bemerkenswerte Deep-Sky-Objekte (DSOs). Diese DSOs sind Himmelskörper jenseits unseres Sonnensystems, die man nicht mit bloßem Auge sehen kann, aber mit Teleskopen sichtbar sind. Die Jagdhunde sind besonders bekannt für ihre Galaxien, beherbergen aber auch andere Arten von DSOs.


Die prominentesten Objekte in den Jagdhunden sind Spiralgalaxien. Die berühmteste ist die Whirlpool-Galaxie (M51), die man leicht am Himmel finden kann. Sie ist eine der meistfotografierten Galaxien und für ihre perfekte Spiralform bekannt, die durch eine kleinere, interagierende Begleitgalaxie (NGC 5195) noch verstärkt wird. Ein weiteres Highlight ist die Sonnenblumen-Galaxie (M63), die ihren Namen den weit gestreuten, leuchtenden Spiralarmen verdankt, die an die Blütenblätter einer Sonnenblume erinnern. Sie ist ebenfalls Teil der M51-Galaxiengruppe. Eine weitere bemerkenswerte Galaxie ist die Wal-Galaxie (NGC 4631). Von der Seite betrachtet, ähnelt sie einem Wal. Sie ist ein exzellentes Beispiel für eine Kantenansicht-Galaxie.


Obwohl die Jagdhunde nicht reich an Kugelsternhaufen sind, gibt es doch einige. Kugelsternhaufen sind dichte Ansammlungen von Tausenden oder sogar Millionen alter Sterne. Ein bekannter Vertreter ist NGC 5466, der als lockerer Kugelsternhaufen gilt und eher einem offenen Sternhaufen ähnelt. Er ist relativ alt und leuchtschwach, aber dennoch ein lohnendes Ziel für erfahrene Beobachter.


Offene Sternhaufen, wie man sie in anderen Sternbildern häufiger findet, sind in den Jagdhunden eher selten. Offene Sternhaufen sind jüngere, lockerer gebundene Gruppen von Sternen, die aus derselben Gas- und Staubwolke entstanden sind.


Kurzbiografien


Messier 51 (Whirlpool-Galaxie): Die Whirlpool-Galaxie, auch bekannt als M51 oder NGC 5194, ist eine atemberaubende Spiralgalaxie, die sich etwa 23 Millionen Lichtjahre von uns entfernt befindet. Sie ist bekannt für ihre ausgeprägte Spiralstruktur und die sichtbare Wechselwirkung mit ihrem kleineren Begleiter, der Zwerggalaxie NGC 5195. Die Gravitation dieser kleineren Galaxie hat die prächtigen Spiralarme von M51 vermutlich stark beeinflusst und geformt. Durch ihre Position ist sie für Amateurastronomen relativ leicht zu finden und gehört zu den beliebtesten Beobachtungsobjekten am Nachthimmel. William Parsons entdeckte 1851 die Spiralstruktur dieser Galaxie, obwohl Charles Messier sie bereits 1773 als nebliges Objekt identifiziert hatte. Die Galaxie ist ein Paradebeispiel für eine Galaxie, die einen Begleiter hat, mit dem sie interagiert. Die hellen blauen Regionen in ihren Armen markieren Gebiete intensiver Sternentstehung.


Messier 3 (Kugelsternhaufen): Messier 3 (M3) ist ein beeindruckender Kugelsternhaufen, der sich am Rand des Sternbilds befindet und als eines der hellsten und größten Objekte seiner Art am nördlichen Himmel gilt. Er wurde 1764 von Charles Messier entdeckt und enthält schätzungsweise eine halbe Million Sterne. M3 ist mit einem geschätzten Alter von 8 Milliarden Jahren ein sehr altes Objekt. Viele der Sterne in M3 sind metallarm, was typisch für so alte Populationen ist. Interessanterweise beherbergt der Haufen eine ungewöhnlich hohe Anzahl von sogenannten veränderlichen Sternen, insbesondere RR Lyrae-Sterne. Diese Eigenschaft macht ihn zu einem wertvollen Forschungsobjekt für die Astrophysik. Trotz seiner Entfernung von etwa 34.000 Lichtjahren ist M3 bereits in einem kleinen Teleskop als heller, runder Fleck erkennbar.


Messier 94 (Spiralgalaxie) : Messier 94 (M94), auch bekannt als NGC 4736, ist eine Spiralgalaxie, die sich etwa 16 Millionen Lichtjahre entfernt befindet. Sie zeichnet sich durch einen hellen zentralen Ring aus, in dem die Sternentstehung sehr aktiv ist, was ihr den Namen "Sternenring-Galaxie" eingebracht hat. Dieser Ring ist das Ergebnis einer Stoßwelle, die durch das Gas im Galaxienzentrum läuft und die Sternentstehung anregt. Die äußeren Spiralarme sind jedoch sehr schwach ausgeprägt und schwer zu beobachten. M94 gehört zu der nach ihr benannten M94-Gruppe, einer kleinen Galaxiengruppe in der Nähe unserer Lokalen Gruppe. Es gibt Hinweise darauf, dass die Galaxie keine Dunkle-Materie-Halo besitzt, was sie zu einem interessanten Forschungsobjekt macht. Diese Besonderheiten machen M94 zu einem einzigartigen und faszinierenden Himmelsobjekt.


Messier 106 (Spiralgalaxie): Messier 106 (M106), auch bekannt als NGC 4258, ist eine weitere Spiralgalaxie in den Jagdhunden und etwa 24 Millionen Lichtjahre entfernt. Ihre bemerkenswerteste Eigenschaft sind die sogenannten "anomalen Spiralarme", die nicht von den galaktischen Scheiben stammen, sondern von den Gasen, die aus dem Kern der Galaxie austreten. Diese einzigartige Struktur wird wahrscheinlich durch einen supermassereichen schwarzen Loch im Zentrum angetrieben, das Materie mit hoher Geschwindigkeit ausstößt. M106 ist eine Seyfert-Galaxie, was bedeutet, dass ihr Kern extrem hell ist und aktive Sternentstehung zeigt. Sie ist Teil einer kleinen Galaxiengruppe und wurde 1781 von Pierre Méchain entdeckt. Aufgrund ihrer Helligkeit ist sie ein lohnendes Ziel für Amateurastronomen.


Messier 101 (Pinwheel-Galaxie): Obwohl Messier 101 (M101) sich hauptsächlich im Sternbild Großer Bär befindet, erstreckt sich ein Teil ihres Halos auch in die Jagdhunde hinein und wird oft im Kontext dieses Sternbilds betrachtet. Sie ist eine der größten und am besten untersuchten Spiralgalaxien in unserer kosmischen Nachbarschaft. M101 ist mit einer Entfernung von etwa 21 Millionen Lichtjahren eine große und beeindruckende Spiralgalaxie. Sie ist bekannt für ihre vielen HII-Regionen, die helle, rosa leuchtende Wolken aus ionisiertem Wasserstoff sind und auf aktive Sternentstehung hinweisen. Aufgrund ihrer großen Ausdehnung und ihrer schwachen Oberflächenhelligkeit ist M101 für Beobachter mit Ferngläsern eine Herausforderung. Die Galaxie beherbergt ein breites Spektrum an Sternenpopulationen.


NGC 4244 (Spiralgalaxie): NGC 4244, auch bekannt als die "Schlankheitsgalaxie" (Tschernow-Galaxie), ist eine Kanten-Spiralgalaxie. Wir sehen sie von der Seite, wodurch ihre dünne, flache Form besonders gut zur Geltung kommt. Sie ist ein exzellentes Beispiel für eine Galaxie ohne einen ausgeprägten zentralen Bulge. NGC 4244 ist Teil der nach ihr benannten NGC-4244-Gruppe, zu der auch andere Galaxien gehören. Ihre Entfernung wird auf etwa 13 Millionen Lichtjahre geschätzt. Die dünne Scheibe ist so geformt, dass man sie kaum als Spiralgalaxie erkennt, wenn man sie nicht von der Seite sieht. NGC 4244 ist für ihre niedrige Oberflächenhelligkeit bekannt, was eine Beobachtung mit kleineren Teleskopen erschwert. Sie ist ein wichtiges Studienobjekt für die Erforschung der Struktur von Galaxienscheiben.


NGC 4631 (Wal-Galaxie) : NGC 4631, auch bekannt als die Wal-Galaxie, ist eine Spiralgalaxie, die sich uns ebenfalls von der Seite präsentiert. Ihr Spitzname kommt von ihrer länglichen, fischartigen Form, die sie zu einem unverwechselbaren Anblick macht. Sie ist etwa 25 Millionen Lichtjahre entfernt und bildet ein interagierendes Galaxienpaar mit der kleineren Galaxie NGC 4627. Die Wal-Galaxie weist eine intensive Sternentstehung auf, was durch das Leuchten von Wasserstoff in ihrer Scheibe belegt wird. Sie hat einen deutlichen Halo aus heißem Gas, der sich weit in den intergalaktischen Raum erstreckt. Interessanterweise ist das galaktische Zentrum von NGC 4631 besonders aktiv und sendet Röntgenstrahlung aus. Diese Galaxie ist ein faszinierendes Beispiel für die dynamischen Prozesse, die in interagierenden Galaxiensystemen ablaufen.


Name Magnitude Position (RA/DE) Art Besonderheiten
M51 (Whirlpool-Galaxie) 8,4 13h 29m 53s / +47° 11' 43" Spiralgalaxie Interagiert mit NGC 5195
M94 8,2 12h 50m 53s / +41° 07' 14" Spiralgalaxie Mit innerem Ring
M63 (Sonnenblumen-Galaxie) 8,6 13h 15m 49s / +42° 01' 45" Spiralgalaxie Mit vielen Sternentstehungsgebieten
NGC 4244 10 12h 17m 30s / +37° 48' 30" Spiralgalaxie Edge-on Galaxie
NGC 4449 9,4 12h 28m 12s / +44° 05' 33" Irreguläre Galaxie Aktive Sternentstehung
NGC 4631 (Walgall-Galaxie) 9,2 12h 42m 08s / +32° 30' 27" Spiralgalaxie Mit Gezeitenarmen
NGC 4656/4657 (Hockeyschläger-Galaxie) 10,4 12h 44m 09s / +32° 10' 11" Irreguläre Galaxien Interagierendes Galaxienpaar
NGC 4151 11,2 12h 10m 33s / +39° 24' 21" Spiralgalaxie Seyfert-Galaxie
NGC 4627 11,7 12h 41m 58s / +32° 34' 24" Elliptische Galaxie Begleitgalaxie von NGC 4631
NGC 4490 (Kokongalaxie) 10,8 12h 30m 36s / +41° 38' 38" Balken-Spiralgalaxie Interagiert mit NGC 4485
NGC 4485 11,5 12h 30m 31s / +41° 42' 54" Irreguläre Galaxie Interagiert mit NGC 4490
NGC 4733 11,4 12h 50m 50s / +29° 51' 35" Spiralgalaxie
NGC 4111 11,3 12h 07m 03s / +43° 03' 57" Linsenförmige Galaxie Edge-on

4. Besonderheiten


Exoplaneten


Was Exoplaneten angeht, wurden in den Jagdhunden bereits einige entdeckt. Ein bemerkenswertes Beispiel ist HAT-P-27b, ein heißer Jupiter, der seinen Stern in nur 3,5 Tagen umkreist.


Meteorströme


Obwohl die Jagdhunde nicht für einen großen, bekannten Meteorstrom bekannt sind, können im Zusammenhang mit diesem Sternbild die Canis-Venaticiden beobachtet werden. Dieser kleine Meteorstrom ist in der Regel zwischen dem 15. Februar und dem 2. April aktiv, ist aber meist schwach und nur schwer zu beobachten. Die meisten Meteorströme sind nach dem Sternbild benannt, aus dem sie zu stammen scheinen.


5. Bilder